Inschriftenkatalog: Stadt Passau bis zum Stadtbrand von 1662

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 67: Stadt Passau (2006)

Nr. 855 Niedernburg, Kreuzgang 1639

Beschreibung

Wappengrabplatte für Hans Christoph von Schönburg und seine Gemahlin Maria Jacobe, geb. Puchleitner von Sünzing, im Südflügel an der Südwand im ersten Joch von Westen. Rotmarmor. Im oberen Teil der Platte in doppelter Bogenarchitektur zwei Vollwappen, über dem Bogen geflügelter Engelskopf, zwischen den Wappen Sanduhr1). Darunter querovale Schriftplatte in Rollwerkrahmen, seitlich zwei Pilaster. Abgewittert, beschädigt mit Ausbesserungen, Textverlust. Laut BZAR Gen. 1279, der sich auf Seyffert beruft, befand sich der Stein ursprünglich in der Andreaskapelle des Domes, 1919 (Aufnahme durch Kdm Passau) im Domkreuzgang an der Südseite.

Maße: H. 146 cm, B. 93 cm, Bu. 3 cm.

Schriftart(en): Fraktur.Ergänzt nach StBP Hist eccl 130 VII gr.

© BAdW München, Inschriftenkommission [1/2]

  1. Hie ligt begraben der Hochwol Edl geborn vnd / Gestreng Herr Herr Hannß Christoph von vnd zu Schön=/=burg auf Rhora), Elerching [Kirc]hberg vnd Oberv[..]bachb) (etcetera) weilland / der hochf(ü)r(stlichen) d(urchlauc)ht Ertzherczo(g)enc) Leopoldi Hochseeliger gedechtnus / vnd Leopoldi Wilhelmi Bischouen zu Strasburg Halberstatt vnd Passa[u] / resp[ecta]ne Rhat Cam(m)erer Oberister Jagermaister vnd Pfleger der [H]er/schafft [Rie]denburg2) welcher den 27 Nouembris Anno 16343) in / Gott seeligklich verschiden dann auch die Hochwol E[dlg]eborne frawd) / f[ra]u Jacobe vo[n S]chönburg geborne Puechleit[ner]in von Süncz=/[ing] Sein Ehe[lich g]emahel so den 5. De[ce]mbris Anno 16394) / Gottseeligel[ich abg]eschid[en] denen G[ott der] Al[lmech]tig wolle / [ver]leihen ein [fr]ol[iche Auferstehung A]men .

Wappen:
Schönburg5), Puchleitner von Sünzing6).

Kommentar

Zur Schrift vgl. Einleitungskapitel S. LVII.

Johann Christoph von Schönburg war ein Sohn des Johann Christoph und der Anna Perger von Wegleiten. Er war fürstlich passauischer Rat und Oberstjägermeister7).

Textkritischer Apparat

  1. Sic!
  2. obern-Riebach Clm 1302; Oberainbach ABP OA, Sammlung Stinglhamer/Krick 151 und StBP Hist. eccl. 130 VII gr; Kdm Passau gibt Oberviehbach an (ohne Textabschrift), belegt ist die Herrschaft als Oberrainbach.
  3. Kein Kürzungszeichen erkennbar.
  4. Auf dem Rand.

Anmerkungen

  1. Anhand einer Zeichnung in ABP OA, Sammlung Stinglhamer/Krick 151 und auch in StBP Hist. eccl. 130 VII gr befand sich unterhalb der Sanduhr, aber wohl schon als Bekrönung des Rollwerkrahmens der Schriftkartusche, ein Totenkopf, von dem zu beiden Seiten je eine Schlange ausging. Die Stelle auf dem Stein ist beschädigt, der Kopf der rechten Schlange im Rollwerk jedoch noch erkennbar.
  2. Riedenburg, Gde. Bad Füssing, Lkr. Passau.
  3. Das Sterbebuch des Domes verzeichnet ihn unter dem 04. Dezember 1634, vgl. Nebinger, Totenbuch 110, (vgl. dazu auch 735† , Anm. 4).
  4. Krick, gibt als Todesdatum 09. Dezember 1639 an, ebenso Nebinger, Totenbuch 111 (vgl. dazu auch Nr. 735†, Anm. 4).
  5. BayA1 178.
  6. BayA1 24.
  7. Krick, Stammtafeln Nr. 161.

Nachweise

  1. Clm 1302, p. 6; SASR HV NL Wimmer 14b (Teile fehlen); ABP OA, Sammlung Stinglhamer/Krick 151, Nr. 265; StBP Hist. eccl. 130 VII gr, Nr. 265; Erhard, Topographie I,1 217f.; BZAR Gen. 1279, Heft 1 p. 64, Heft 3 p. 9f.; Kdm Passau 111.

Zitierhinweis:
DI 67, Stadt Passau, Nr. 855 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di067m010k0085507.