Inschriftenkatalog: Stadt Passau bis zum Stadtbrand von 1662

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 67: Stadt Passau (2006)

Nr. 771 Domhof 1612

Beschreibung

Grabinschrift für den Domdekan Johann Heinrich von Rohrbach auf der Grabplatte für Johann von Freuntperg (Nr. 75), an der Südwand im achten Joch von Westen. Zweitverwendung der Platte. Inschrift zweimal der gleiche Text, einmal über dem unteren Wappen, einmal darunter, Schrift nach innen gerichtet. Weitere Beschreibung siehe Nr. 75.

Maße: Bu. 8,5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

© BAdW München, Inschriftenkommission [1/2]

I. Über dem Wappen:

  1. I(OHANN) H(EINRICH) V(ON) R(OHRBACH) D(EKAN) Z(U) P(ASSAU) / 1 · 6 · // 12a) ·

II. Unter dem Wappen:

  1. I(OHANN) H(EINRICH) V(ON) R(OHRBACH) D(EKAN) Z(U) P(ASSAU) / 16 · // 12a) ·

 
Wappen:
Rohrbach1).

Kommentar

Johann Heinrich von Rohrbachs Vater war der herzogliche Pfleger in Burgrain, Moritz von Rohrbach, als Mutter nennt Krick, Domstift, die 1570 verstorbene erste Ehefrau des Moritz Cordula Ebran von Wildenberg2). In den Stammtafeln wird davon abweichend die zweite Ehefrau Anna Maria Riederer von Paar, die Moritz 1578 ehelichte, als Mutter des Johann Heinrich genannt, dies ist aber auf Grund seiner Lebensdaten unmöglich3). Sein Bruder Wolf Moritz war mit der Tochter Scholastika des Geschichtsschreibers Wiguläus Hundt von Lauterbach verheiratet. Johann Heinrich studierte am Collegium Germanicum in Rom4). Er wurde 1583 Kanoniker in Passau und 1586 in Augsburg. Seit 1578 hatte er ein Kanonikat in Freising inne, das er 1599 seinem Neffen Wiguläus von Rohrbach überließ als er es resignierte. Er war Pfarrer von St. Ägid zu Passau, wurde 1607 Domdekan und Rat des Fürstbischofs Leopold5). Er starb zu München und wurde in Passau begraben6). Das Sterbebuch des Doms nennt den 13. Februar 1612 als Todesdatum7).

Textkritischer Apparat

  1. Worttrenner in Form eines Quadrangels auf der Zeilenmitte, am Ende der Jahreszahl auf der Grundlinie.

Anmerkungen

  1. BayA1 107.
  2. Vgl. Krick, Domstift 13, 68.
  3. Vgl. Krick, Stammtafeln Nr. 149 A, 326.
  4. Vgl. Schmidt, Collegium Germanicum 291 und Steinhuber, Kollegium Germanikum I, 319.
  5. Vgl. Krick, Domstift 68.
  6. Vgl. auch Nr. 752 und 790†.
  7. Vgl. Nebinger, Totenbuch 108.

Nachweise

  1. ABP OA, Sammlung Stinglhamer/Krick 151, Nr. 45; StBP Hist. eccl. 130 VII gr, Nr. 45; Kdm Passau 156; Krick, Domstift 269 Nr. 150.

Zitierhinweis:
DI 67, Stadt Passau, Nr. 771 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di067m010k0077102.