Inschriftenkatalog: Stadt Passau bis zum Stadtbrand von 1662

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 67: Stadt Passau (2006)

Nr. 749† ehem. Propstei- und Wallfahrtsk. St. Salvator 1604

Beschreibung

Grabschrift für das Kind Anna Maria Ecker, in der Heilig-Blut-Kapelle. Querrechteckige Tafel, oben Inschrift (I) und (II) untereinander, darunter in querovalem, oben eingebogenem Feld zwei Wappenschilde, dazwischen unten Palmette.

Text und Beschreibung nach SBB Msc. M.v.O. Ms. 39.

  1. I.

    Anna Maria Eckherin ist verschiden den / 22 Tag Aprilis Im 1604 Jahra) ihres al/ters 13b) Wochen, gott laß Vns in freuden / Widerumb sehen Amenc)

  2. II.

    Nit mein sonder dein Will geschehe o herr.d)

Bibel- und Schriftstellerzitat(e):

  • Lk 22, 42. (II)
Wappen:
Ecker1), unbekannt2).

Kommentar

Die Zuweisung der Inschrift zu einem bestimmten Zweig der Familie Ecker ist durch die unsichere Überlieferungslage der Wappen schwierig. Wenn es sich beim Wappen der Ehefrau um eine frühe Form des Wappens der Kading handelt (vgl. Anm. 2), so ist Anna Maria wohl eine Tochter des Hauptmanns auf Oberhaus Friedrich Ecker und der Salome, geb. von Kading3). Fast gleichzeitig war jedoch ein weiteres Mitglied der Familie Ecker, Friedrichs Bruder Jakob, Pfleger auf Oberhaus, er war mit Sophie, geb. Kölderer von der Höhe, verehelicht und hatte mit ihr mehrere früh verstorbene Kinder4). War ihr Wappen auf dem Grabstein angebracht, so handelt es sich um eine weitere, frühverstorbene Tochter aus dieser Verbindung.

Textkritischer Apparat

  1. aprill a(nn)o 1607. Clm 1302, Jahr fehlt.
  2. 17 Clm 1302.
  3. in friden widerumen sehen Clm 1302, Amen fehlt.
  4. o herr fehlt in StBP Hist. eccl. 130 VII gr.

Anmerkungen

  1. Bay 33.
  2. Schild geteilt, davor ein Löwe; Clm 1302 nennt Kading; StBP Hist. eccl. 130 VII gr nennt fälschlich Khölder. BayA2 85 bietet für den Freisinger Domherrn Sigmund von Käding zu Schönharing und Haselbach um 1750 folgendes Wappen: quadriert (¼) geteilt, davor ein Panther in verwechselter Tinktur oben gefleckt, (2/3) ein Löwe mit menschlichem Antlitz. Evtl. entspricht (¼) dem auf dem Grabstein angeführten untingierten Wappen.
  3. Vgl. Krick, Stammtafeln 83.
  4. Vgl. Nr. 745†.

Nachweise

  1. Clm 1302, p. 112; ABP OA, Sammlung Stinglhamer/Krick 151, Nr. 36 (zitiert nach Clm 1302); StBP Hist. eccl. 130 VII gr, Nr. 36 (zitiert nach Clm 1302); SBB Msc. M.v.O. Ms. 39, p. 205; Cgm 2267 Bd. 2 fol. 66r.

Zitierhinweis:
DI 67, Stadt Passau, Nr. 749† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di067m010k0074907.