Inschriftenkatalog: Stadt Passau bis zum Stadtbrand von 1662

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 67: Stadt Passau (2006)

Nr. 740 Fk. St. Severin 1600

Beschreibung

Stifterinschrift des Karl von Lamberg am Tabernakel, an der Nordwand des Chores, auf der östlichen Seite des Aufsatzes. Frontseite, Gebälk und Giebel aus Rotmarmor, Seitenwände aus Kalkstein. Auf einer Säule Aufsatz, an der Frontseite Gitter, Seitenhänge mit Rollwerk, darüber Gebälk und Giebel, im Giebelfeld Medaillon aus Kalkstein mit dem Lamm Gottes. Inschrift an der Ostseite im Hauptgeschoß des Aufsatzes, links eine Leiste mit Rankenwerk, daneben in einem Renaissancerahmen oben Schriftfeld mit zentrierter Inschrift, darunter Medaillon mit Vollwappen, Wappen farbig gefasst. An der rechten Langseite leichte Beschädigungen. Der Tabernakel befand sich zu Zeiten Kricks auf einer Säule in der Südseite der Kirche.

Maße: H. 63 cm, B. 56 cm, Bu. 0,8 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

© BAdW München, Inschriftenkommission [1/1]

  1. AD LAVDEM GLORIAM ET HONOREM S(ANCTISSIMAE) EVCHARISTIAE / TABERNACVLVM HOC MARMOREVM EX VOTO FIERI / CVRAVIT CAROLVS DE LAMBERG BARO IN ORTENEGG / ET OTTENSTAIN CATHEDRALIS ECCLESIAE PASSA/VIENSIS DECANVS PAROCHVS S. EGIDYa) MAGISTER / PONTIS ET LEPROSARIAE IDEMb) NEC NON / CANONICVS RATISBONEN(SIS) ANNO DOMINI / M . DCc) .

Übersetzung:

Zu Lob, Preis und Ehre der allerheiligsten Eucharistie hat Karl von Lamberg, Baron in Ortenegg und Ottenstein, Dekan der Kirche von Passau, Pfarrer von St. Ägid, Brücken- und Leprosenmeister wie auch Kanoniker von Regensburg, diesen marmornen Tabernakel nach dem Gelübde machen lassen im Jahre des Herrn 1600.

Wappen:
Lamberg1).

Kommentar

Die Inschriftenplatte, die heute eine der Seitenwände des Tabernakels bildet, wirkt in sich nicht harmonisch. Evtl. wurde sie bei einer der Umsetzungen des Tabernakels an der rechten Seite beschnitten. Zum Inschriftenträger bzw. zur Inschriftenart vgl. Einleitungskapitel S. LXII.

Karl von Lamberg, Freiherr von Ortenegg und Ottenstein, war seit 1598 Domdekan von Passau2). 1606 wurde er Erzbischof von Prag.

Textkritischer Apparat

  1. Über Y zwei Punkte.
  2. Anfangsbuchstabe nicht vergrößert.
  3. Alle Anfangsbuchstaben vergrößert bis auf siehe b); Worttrenner in Form eines Quadrangels auf der Grundlinie.

Anmerkungen

  1. OÖ 166ff.
  2. Krick, Domstift 69.

Nachweise

  1. Clm 1302, p. 117; ABP OA, Sammlung Seyffert 6, p. 64f.; BZAR Gen. 1279, Heft 3 p. 15; ABP OA, Sammlung Stinglhamer/Krick 151, Nr. 122; StBP Hist. eccl. 130 VII gr, Nr. 122; Kdm Passau 320f.; Krick, Inschriften 17; Weber, Gedenktafeln 81.

Zitierhinweis:
DI 67, Stadt Passau, Nr. 740 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di067m010k0074005.