Inschriftenkatalog: Stadt Passau bis zum Stadtbrand von 1662
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 67: Stadt Passau (2006)
Nr. 558 Domhof, Sakristei 1556
Beschreibung
Wappengrabplatte für den fürstbischöflichen Rat und Mautner Hieronymus Sünzl, im Flur zum Residenzplatz an der Südwand. Rotmarmor. Im oberen Drittel der Platte in Rollwerkrahmen Schriftfeld (I), im mittleren Drittel zwei Wappen in Lorbeerkranz, am Kranz oben ein kleines, unbeschriftetes Täfelchen, in den Zwickeln Laubwerk, im unteren Drittel in Rollwerkrahmen Schriftfeld (II). Inschrift (II) nicht ganz bis zum Rand reichend, Vorlinierung in Form von Gitterwerk erkennbar. Standort ursprünglich im Domkreuzgang an der Wand, nahe dem Grabmal für Tristan Fröschl1), dann 1919 im Domhof an der Südwand, seit 1972 am heutigen Platz.
Maße: H. 167 cm, B. 89 cm, Bu. 5 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Frakturversalien.
- I.
Anno 1556 den 2 Monats tag January / ist von diser Welt abgeschide(n) Hieronimus / Suntzl Furstlicher Ratha) vnd Mauttner / zu Passaw Dem vnd vns allen Got genedig / welle sein
- II.
Ich weis Das mei(n) Erlöser lebt So oben in dem himel schwebt Der wirt mich hernach Aufwekhendartzue mit allem fleis dekhenmit diser meiner Haut umbgebenund mich Ewig lassen leben In Meine fleisch wiert Ich auch sehenGot meinen Herren wie hiob thuet Jhehenb)
Bibel- und Schriftstellerzitat(e):
- Nach Ijob 19, 25–27. (II)
Versmaß: Deutsche Reimverse. (II)
Sünzl2), Steinhauf3). |
Textkritischer Apparat
- Es folgt ein weiterer, beschädigter Buchstabe, evtl. t oder e.
- jhehen = sagen.
Anmerkungen
- Nach UBM 2o cod. 397; vgl. Nr. 339.
- BayA1 124.
- BayA1 124.
Nachweise
- UBM 2o cod. ms. 397, fol. 96v; BZAR Gen. 1279, Heft 1 p. 47; SASR HV NL Wimmer 14b; ABP OA, Sammlung Stinglhamer/Krick 151, Nr. 289; StBP Hist. eccl. 130 VII gr, Nr. 289; Kdm Passau 122; Erhard, Geschichte II, 136; Ferchl, Behörden 1259.
Zitierhinweis:
DI 67, Stadt Passau, Nr. 558 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di067m010k0055803.
Kommentar
Zur Schrift vgl. Einleitungskapitel S. XLIV.
Zu Hieronymus Sünzl vgl. die folgende Nummer.