Inschriftenkatalog: Stadt Passau bis zum Stadtbrand von 1662
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 67: Stadt Passau (2006)
Nr. 519 Fk. St. Severin 1550
Beschreibung
Wappengrabplatte für den Ratsbürger Augustin Schmidberger mit seinen beiden Ehefrauen Ehrentraut und Ursula, an der Westwand unter der Empore, siebente von Norden. Rotmarmor. Im oberen Teil der Platte Inschrift, darunter in einer korbbogenförmigen Nische rechts und links eine Säule, dazwischen in der Mitte ein Wappen, rechts und links unter den Helmdecken zwei weitere kleine Wappenschilde mit Marken in Schild. Die erste Zeile ist durch ein Gesims verdeckt.
Maße: H. 190 cm, B. 102 cm, Bu. 7 cm.
Schriftart(en): Fraktur mit Elementen der Gotischen Minuskel.
Hie ligt begraben der Ersam we/is augustin schmithberger des Rats / purger vor Inprugkh zu passaw ist · / in gott dem herrn entschlaffen ⟨Anno / d(omi)ni 1564 de(n) 19 no(vember)⟩ Auch ligt alhie die dug=/enthafft fraw Erndraut sein hausfrau / gott welle ir genedig seina) · 1550 · Jar / Anno d(omi)ni · 15⟨– – –⟩ / ligt alhie pegrab(e)n die dugenthafft frau / vrsula sein anndere ha(u)sfraw Gott wel/=le · Inen allen fröliche Auffersteunb) verle/=ichen · Amenc)
Schmidberger1), unbekannt2), unbekannt3). |
Textkritischer Apparat
- Es folgt ein erhabenes Trennzeichen in Form eines Quadrangels mit oben und unten ansetzenden, eingerollten Zierstrichen.
- Es folgt ein gebrochener Schaft und ein kurzer Strich darüber, das g fehlt.
- Worttrenner in Form eines Quadrangels, teils mit oben und unten ansetzenden, eingerolltem Zierstrich.
Anmerkungen
- Vgl. Bg5 46, das dort für die Felder (1/4) angegebene Wappenbild entspricht dem hier vorgefundenen. Vermutlich gab es in späterer Zeit eine Wappenvermehrung.
- Marke in Schild: Über einem S ein Sparrenfußschaft mit einer Kopfkreuzsprosse.
- Zwischen Blattwerk Marke in Schild: ein Sparrenfußschaft mit einem Oberhalbkreiskopf und einem erhöhtem Mitteloberhalbkreis.
- Vgl. Eichhorn, Beichtzettel 116, 121, 368–370.
Zitierhinweis:
DI 67, Stadt Passau, Nr. 519 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di067m010k0051909.
Kommentar
Zur Schrift vgl. Einleitungskapitel S. LV.
Augustin Schmidberger wird 1534 als Neubürger genannt, 1549 trat er sein Amt als Propstrichter vor Innbrucken an und wurde daher erneut als Neubürger in der Innstadt genannt. Bereits 1534 und erneut 1547 und 1549 ist er unter den Rechtssprechern der Innstadt zu finden4).