Inschriftenkatalog: Stadt Passau bis zum Stadtbrand von 1662
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 67: Stadt Passau (2006)
Nr. 475 St. Johannis-Spital, Kirche 1539
Beschreibung
Grabplatte für Magdalena Perger, an der Wand zur Sakristei, fünfte Platte von Süden, unten. Rotmarmor. In der Mitte der Platte Hausmarke in quadratisch vertieftem Feld1). Seitlich ohne Buchstabenverlust behauen, Oberfläche mit Buchstabenverlust zerstört. Ursprünglicher Standort unbekannt.
Maße: H. 133 cm, B. 70 cm, Bu. 6 cm.
Schriftart(en): Gotico-Antiqua.
Hie ligt begrab(en) die tugent/haft Junkfrav Mag[da]lenaa) / die ain tachter ist gewesen / des erbern steffan perger / burger [a]lhie weliche gestor/ben [ist] an sant achaz tag / Im 1539 iar der got der al/mächt//digc) gene/dig vndc) // barmhe[r]/zig sein // wellec)
Datum: 1539 Juni 22.
Textkritischer Apparat
- Buchstabenbestand zerstört; gd-Ligatur möglich, evtl. d nachgetragen.
- Buchstabenreste noch erkennbar.
- Zeile durch das Wappen geteilt.
Anmerkungen
- Sparren verschränkt mit Sturzsparren, lotschnittig, an den Kreuzungen je eine gekreuzte Sprosse.
- Zur Schrift vgl. Einleitungskapitel S. LI.
- SAP Zettelkartei Schmid, Kasten 1.
Zitierhinweis:
DI 67, Stadt Passau, Nr. 475 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di067m010k0047503.
Kommentar
Bei dem vorliegenden Schrifttyp handelt es sich um die Mischschrift aus Gotischer Minuskel, in die Elemente einfließen, die auch für die Fraktur typisch sind. Hier wird die Variante mit dem doppelstöckigen runden a verwendet. Die Schäfte von Schaft-s und f zeigen hier leicht unter die Zeile, sind aber linear, also nicht pfahlförmig. Der Schaft ist unten spitz abgeschnitten, so dass er links eine kleine Spitze bildet2).
In der Zettelkartei Schmid findet sich ein Stefan Perger, der 1535 über ein Haus im Ort belegbar ist. Hier wird allerdings keine Tochter aufgeführt, sondern nur ein Sohn namens Melchior3).