Inschriftenkatalog: Stadt Passau bis zum Stadtbrand von 1662
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 67: Stadt Passau (2006)
Nr. 419 Heilig-Geist-Spital, Kirche 1523
Beschreibung
Grabplatte für den Bürger Hans Endel, an der Südwand im elften Abschnitt von Westen. Rotmarmor. Im oberen Teil der Platte Inschrift, darunter das Wappen im Kielbogen. An den Langseiten mit Buchstabenverlust behauen.
Maße: H. 140 cm, B. 66 cm, Bu. 8,5 cm.
Schriftart(en): Gotico-Antiqua.
© BAdW München, Inschriftenkommission [1/1]
A(nn)oa) 1523 Jar starb / der Ersam hans ende[l] / purger zw passaw / An des hevligen sand / Johans gotztauffe[r] / tag dem got gnad
Datum: 1523 Juni 24.
| unbekannt1). |
Textkritischer Apparat
- o hochgestellt.
Anmerkungen
- Ein Eimer, darüber eine Axt.
- Zur Schrift vgl. Einleitungskapitel S. XLVIII.
Nachweise
- SASR HV NL Wimmer 14b; ABP OA, Sammlung Stinglhamer/Krick 151, Nr. 41; StBP Hist. eccl. 130 VII gr, Nr. 41; Högg, Gartner 59.
Zitierhinweis:
DI 67, Stadt Passau, Nr. 419 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di067m010k0041906.
Kommentar
Die Platte wird von Högg Jörg Gartner zugewiesen. Die Inschrift muss aber dem Zimbstyp zugeordnet werden. So ist nämlich der obere Bogen des g eindeutig auf die charakteristische Weise des Zimbstyps geformt. Typisch sind auch der untere Bogen des a, der oben durch einen Haarstrich mit dem Schaft verbunden ist, das w mit den zwei parallelen Schrägschäften, das f, bei dem der Bogen geknickt ist und der Balken den Schaft durchschneidet. Die Schrift ist insgesamt breiter als bei Gartner. Gerade das e ist viel runder. Die Verwandtschaft zu Gartner ist aber aus der Grundform der Buchstaben ersichtlich. In einer ersten Phase, der diese Inschrift zugeordnet werden muss, behält der Steinmetz ein schmales rundes d bei, das stark dem d der Spätphase Gartners ähnelt2).
Zu Hans Endel war nichts zu ermitteln. Das auf dem Stein abgebildete Wappen schließt eine Verwandtschaft mit der Passauer Patrizierfamilie der Endel aus.