Inschriftenkatalog: Stadt Passau bis zum Stadtbrand von 1662

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 67: Stadt Passau (2006)

Nr. 383 St. Johannis-Spital, Kirche 1518

Beschreibung

Grabplatte für den Bürger Hans Pruckendorffer (I) und seine Ehefrau Dorothea (II), an der Wand zur Sakristei (Westwand des Querhauses), zweite von Süden, oben. Rotmarmor. In der unteren Hälfte der Platte ein Wappenschild in hochrechteckiger Nische. Ziemlich abgetreten mit geringem Buchstabenverlust. Ursprünglicher Standort unbekannt.

Maße: H. 150 cm, B. 54 cm, Bu. 7 cm.

Schriftart(en): Gotico-Antiqua.

© Universität Passau Lst. f. mittelalterliche Geschichte [1/3]

  1. I.

    An(n)o d(omi)ni · 1518a) · An / suntag vor dem palm/tag ist gestorb[e]n Der / erberg han(n)s prucken/dorffer maler purge[r] / Zu passaw hie begrabe(n)

  2. II.

    An(n)o D(omi)ni · 15a) ⟨– – –/– – –⟩ ist verschieden / dj erberg Fraw thora/tea sein hausfraw got / genad in vnd Allen / gelaubigen sel(e)n Ame(n)

Datum: 1518 März 21.

Wappen:
Zunftwappen der Maler1).

Kommentar

Die Grabplatte ist aus stilistischen Gründen Jörg Gartner zuzuweisen. Der Schriftbefund zeigt, dass die Platte der Spätphase des Gartner-Schriftstils angehört2).

Das Todesdatum von Pruckendorffers Frau, die nach 1518 verstorben sein muss, ist nicht bekannt.

Hans Pruckendorffer war Maler. Zu seinen Werken zählen fünf Tafeln eines Marienaltars, die Zwölf Apostel und die Hl. Familie im Walde; dieses Gemälde trägt die Signatur HP 15143).

Textkritischer Apparat

  1. Worttrenner in Form eines nach links ausgezogenen Quadrangels auf der Zeilenmitte.

Anmerkungen

  1. Ber 8–15.
  2. Zur Schrift vgl. Einleitungskapitel S. XLVIII.
  3. Stange, Donauschule 108, 148; Brunner, Kunst in Passau 284.

Nachweise

  1. Kdm Passau 474f.; Schäffer, Spitalkirche 48; Högg, Gartner 59.

Zitierhinweis:
DI 67, Stadt Passau, Nr. 383 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di067m010k0038304.