Inschriftenkatalog: Stadt Passau bis zum Stadtbrand von 1662
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 67: Stadt Passau (2006)
Nr. 310† Privathaus 1503
Beschreibung
Grabplatte für Barbara Schüechel. Rotmarmor. Unten in Kreismedaillon Wappenschild mit Marke. Geringe Beschädigung im Stein mit Buchstabenverlust, Beschädigungen an den Rändern. Von Högg bei seiner Inschriftenaufnahme in den 80er Jahren aufgenommen und photographiert1). Laut damals neben der Platte angebrachtem Informationstäfelchen bei Umbauarbeiten 1979 aufgefunden. Heute verschollen.
Text und Beschreibung nach Photo Högg, weitere Angaben nach Manuskript Högg.
Maße: H. 107 cm, B. 66 cm, Bu. 7,5 cm.
Schriftart(en): Gotico-Antiqua.
Hie leit begrab(e)n / Junckfraw Warbra / Des Ersamen ha[n]ns / schüechel tochterDie / starb · 1503 · Jar der / got genada)
| unbekannt2). |
Textkritischer Apparat
- Worttrenner in Form eines nach links bogenförmig ausgezogenen Quadrangels auf der Zeilenmitte; es folgt ein Ornament mit eingerollten gegabelten Enden und ein geschwungener Balken, beide auf der Zeilenmitte.
Anmerkungen
- Högg, Gartner 58.
- Marke in Schild: Pfeilkopfschaft mit hinten durchkreuzter Mittelkreuzsprosse, unten rechts ein Bogen wie von einem h angesetzt.
- Zur Schrift vgl. Einleitungskapitel S. XLVII f.
- Vgl. Heider, Regesten Nr. 75.
Zitierhinweis:
DI 67, Stadt Passau, Nr. 310† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di067m010k0031001.
Kommentar
Die Platte wurde 1979 während Umbauarbeiten gefunden und stammt wohl von dem oberen Friedhof bei St. Paul. Sie ist Jörg Gartner zuzuweisen. Die Schrift stammt aus der Frühphase seines Gotico-Antiqua-Stils. Charakteristisch ist in diesem Fall die H-Initiale, die eine Minuskelform zeigt, der ein halbbogenförmiges Zierelement vorausgeht3).
In einem Schiedsspruch des Jahres 1503 ist ein Hans Schuhel, Bürger und Mitglied des Rates, als Vormund von erbenden Kindern belegt4). Ob es sich um den in der Inschrift Genannten handelt, ist nicht nachzuweisen.