Inschriftenkatalog: Stadt Passau bis zum Stadtbrand von 1662

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 67: Stadt Passau (2006)

Nr. 282 Domhof 15. Jh.

Beschreibung

Fragment der Grabplatte für den Kanoniker Hartung von Capellen (?), an der Südwand des Domkreuzgangs im sechsten Joch von Westen, unten. Rotmarmor. Schrift umlaufend nach innen gerichtet. Anscheinend ist die Inschrift vom Steinmetz nicht vollständig ausgeführt worden, linke Langseite steinmetzmäßig stark behauen.

Maße: H. 189 cm, B. 66 cm, Bu. 9,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.

© Bischöfliches Ordinariat Passau [1/1]

  1. – – –] · Cappelle · qui / · Obiit · Ann[o] · d[– – –a)

Kommentar

Die Grabplatte war möglicherweise für den zwischen 1431 und 1463 urkundenden Passauer Kanoniker Magister Hartung von Capellen gedacht, der außerdem Kanoniker in Freising und Apostolischer Protonotar war. Sein Vater war Stephan von Capellen, über den weiter nichts bekannt ist1). Vorfahren des Hartung von Capellen in Nebenlinien waren die Passauer Kanoniker Pilgrim von Capellen (1277–1312), dessen Neffe Konrad von Capellen (1293–1304) und der Passauer und Regensburger Kanoniker Stephan von Zelking, der 1325 urkundlich fassbar ist. Ein Bruder Pilgrims, Konrad von Capellen, der urkundlich 1280–1315 nachweisbar ist, war passauischer Rat und Pfleger auf dem St. Georgenberg (Oberhaus) im Jahre 1311.

Textkritischer Apparat

  1. Worttrenner in Form eines Quadrangels auf der Zeilenmitte.

Anmerkungen

  1. Vgl. auch Krick, Domstift 45 und Krick, Stammtafeln 23B.

Nachweise

  1. Kdm Passau 109.

Zitierhinweis:
DI 67, Stadt Passau, Nr. 282 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di067m010k0028206.