Inschriftenkatalog: Stadt Passau bis zum Stadtbrand von 1662

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 67: Stadt Passau (2006)

Nr. 248† Domkreuzgang 1499

Beschreibung

Grabschrift des Kanonikers Michael Lochmayr. Ursprünglich in der Andreaskapelle im Boden, zu Kricks Zeiten im Domkreuzgang.

Text und Beschreibung nach Krick, Domstift.

  1. Anno Domini 1499 octava Martii obiit venerabilis et egregius sacrorum canonum sanctaeque theologiae doctor dominus Michael Lochmayr canonicus et magister fabricae ecclesiae Pataviensis.

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1499, am achten März, starb der ehrwürdige und herausragende Doktor des kanonischen Rechts und der Hl. Theologie, Herr Michael Lochmayr, Kanoniker und magister fabricae der Kirche zu Passau.

Kommentar

Michael Lochmayr stammte aus Haideck1). Er studierte an der Universität Wien und hatte dort zahlreiche akademische Ämter inne2). Er war magister fabricae des Passauer Domes, passauischer Offizial unter der Enns (1486–1489)3), Domherr in Wien und Pfarrer in Tulln4). Er ist im Totenbuch des Klosters St. Nikola erwähnt5).

Anmerkungen

  1. Laut Göhler, Wiener Kollegiatkapitel 390, ein Ort im oberpfälzischen Bezirksamt Neumarkt, ein solcher Ort ist jedoch nicht zu belegen; welches der zahlreichen Haideck (Heideck?) in Niederbayern und der Oberpfalz gemeint ist, konnte nicht festgestellt werden.
  2. 1469 Leiter der Burse beati Jeronimi, Dekan der juristischen Fakultät (Wintersemester 1474 und Sommersemester 1479), Dekan der theologischen Fakultät (Wintersemester 1481 und Sommersemester 1487), Rektor der Universität (Wintersemester 1481 und Sommersemester 1487), vgl. Göhler, Wiener Kollegiatkapitel 390.
  3. So Krick, Domstift 218, abweichen Göhler, Wiener Kollegiatkapitel 390 mit Anm. 6, der ihn bereits ab 1478 nachweist. Zu Lochmayr vgl. auch Krick, Domstift 50.
  4. Tulln, NÖ.
  5. MGH Necrologia IV, 135.

Nachweise

  1. Krick, Domstift 260 Nr. 92; Göhler, Wiener Kollegiatskapitel 391.

Zitierhinweis:
DI 67, Stadt Passau, Nr. 248† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di067m010k0024800.