Inschriftenkatalog: Stadt Passau bis zum Stadtbrand von 1662
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 67: Stadt Passau (2006)
Nr. 235† Domhof, Andreaskapelle 1495
Beschreibung
Grabschrift für den Kanoniker Wolfgang von Schwendi auf der Grabplatte des Ortolf von Topel (Nr. 56†). Mit Nachzeichnung des Wappens.
Text nach Cgm 1730.
Anno Domini · 1495 · die 14 Martij obiit venerabilis dominus dominus Wolffgangus de Schwend canonicus Passaviensisa).
Übersetzung:
Im Jahre des Herrn 1495, am 14. Tag des März, starb der ehrwürdige Herr, Herr Wolfgang von Schwendi, Kanoniker zu Passau.
| Schwendi1). |
Textkritischer Apparat
- Die Form passaviensis findet sich inschriftlich ansonsten erst im 17. Jh. und ist evtl. der Anschrift zu verdanken.
Anmerkungen
- Bay 59.
- Vgl. Einleitung S. XXXI f.
- Vgl. Nr. 56†.
- Krick, Domstift 260 Nr. 91.
- Zu Wolfgang von Schwendi vgl. Krick, Domstift 54 und Krick, Stammtafeln Nr. 166 A.
Nachweise
- Cgm 1730, fol. 11r; StBP Hist. eccl. 130 VII gr, Nr. 320 (zitiert nach Cgm 1730).
Zitierhinweis:
DI 67, Stadt Passau, Nr. 235† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di067m010k0023501.
Kommentar
Cgm 1730 bietet eine Abzeichnung der Grabplatte für Ortolf von Topel und Wolfgang von Schwendi. Krick hat die Platte nicht mehr gesehen und bietet daher die Inschriftentexte nach Seyffert2). Er zitiert die Inschrift für Ortolf von Topel3) mit einer falschen Jahreszahl (†1440). Die Grabschrift Schwendis kennt er nicht. Dafür nennt er die Grabinschrift für einen Kanoniker Wolfgang von Muggenthal, der wie Schwendi am 14. März 1495 gestorben sein soll4), allerdings nur durch die von Seyffert übernommene Grabinschrift nachweisbar ist. Auch einen Beleg für den Tod Wolfgang von Schwendis an der Pest am 14. März 1495 kennt Krick5). Es ist zu vermuten, dass bereits bei Seyffert eine fehlerhafte Lesung der Platte vorlag, die bei Krick zur Annahme zweier, ansonsten nicht belegbarer, am gleichen Tag verstorbener Kanoniker mit dem Vornamen Wolfgang führte.