Inschriftenkatalog: Stadt Passau bis zum Stadtbrand von 1662
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 67: Stadt Passau (2006)
Nr. 90 Domhof, Ortenburgkapelle 1398
Beschreibung
Wappengrabplatte mit den Grabinschriften für die Kanoniker Johann (Nr. 90), Georg (Nr. 128) und Wolfgang von Rottau (Nr. 463), an der Nordwand in der unteren Reihe. Mehrfachverwendung der Platte. Rotmarmor. Im Mittelfeld schräggestelltes Wappen mit Helm und Helmzier, in Flachrelief mit weißem Kalkstein inkrustiert, die Inkrustierung fehlt teilweise. Schrift umlaufend nach innen gerichtet (Nr. 90) bzw. drei Zeilen im Bogen dem geschlossenen Flug der Helmzier folgend (Nr. 128) bzw. zehn Zeilen zwischen der linken Langseite und der Helmzier (Nr. 463). Standort 1771 im Boden der Andreaskapelle, 1919 ebenda an der Südwand, 1960 an der Westwand des Domkreuzgangs; beim Versetzen zersprang der Stein; seit 1972 am heutigen Platz.
Maße: H. 233 cm, B. 109 cm, Bu. 10 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien in Gotischer Majuskel.
+ Anno · d(omi)ni · Mo · ccco · lxxxxo / · octavo · In die · sancte · Cecilie · virginis · obiit · d(omi)n(u)s · / Iohannes · de · Rotawa) · / Canonicus · Ecclesie · Patauiensisb) .
Übersetzung:
Im Jahre des Herrn 1398 am Tag der Hl. Jungfrau Cäcilie starb Herr Johann von Rottau, Kanoniker der Kirche zu Passau.
Datum: 1398 November 22.
Rottau1). |
Textkritischer Apparat
- Es folgt ein Worttrenner in Form eines Rechteckes auf der Zeilenmitte, an den Ecken begleitet von vier kleineren Quadraten.
- Worttrenner in Form eines Quadrangels auf der Zeilenmitte.
Anmerkungen
- BayA1 121.
- Krick, Stammtafeln Nr. 151, 329.
- Enns, Pol. Bez. Linz-Land/OÖ. Zu Johann von Rottau vgl. auch Krick, Domstift 40, 177 Nr. 99–100.
Nachweise
- Clm 1302, p. 80; BZAR Gen. 1279, Heft 1 p. 11; SASR HV NL Wimmer 14b; ABP OA, Sammlung Stinglhamer/Krick 151, Nr. 234; StBP Hist. eccl. 130 VII gr, Nr. 234; Krick, Domstift 244, 255 Nr. 43; Kdm Passau 156, Fig. 117; Fuchs, Standorte 326 Nr. 12.
Zitierhinweis:
DI 67, Stadt Passau, Nr. 90 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di067m010k0009008.
Kommentar
Zur Schrift vgl. Einleitungskapitel S. XLI.
Johann von Rottaus Vater war der herzogliche Pfleger zu Schärding, Friedrich von Rottau zu Madau, seine Schwester die Dechantin Klara von Niedernburg. Seine Schwester Barbara war die Mutter des Passauer Kanonikers Ulrich von Ortenburg2). Johann war 1387–1394 Cellerar und Dekan in Enns3).