Inschriftenkatalog: Schaumburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 104: Landkreis Schaumburg (2018)

Nr. 237 Stadthagen, St. Martini 1572

Beschreibung

Epitaph für Graf Otto von Holstein-Schaumburg. Gemälde, Öl auf Holz. Das hochrechteckige Epitaph war zum Zeitpunkt der Aufnahme im Herbst 2008 im ersten Obergeschoss der Turmhalle aufgehängt, ehemals war es rechts am Chor der Kirche angebracht.1) Die gerahmte Tafel zeigt in den oberen zwei Dritteln ein von zwei wilden Männern gehaltenes Vollwappen, darunter ein Schriftfeld, auf dem die Inschrift in Gold auf schwarzem Grund aufgemalt ist.

Maße: H.: 118 cm; B.: 85,5 cm; Bu.: 1,8 cm.

Schriftart(en): Schrägliegende Kapitalis mit Versalien.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Inga Finck) [1/1]

  1. ALS MEN SCHREFF NACH CHRISTI VNSERS HEREN / VND EINIGEN ERLÖSERS GEBVRDTH 1572 · / FRIGTAGES VOR OSTEREN WAR DER VIERTE MONATS/TACH APRILS . STARFF DER WOLGEBORENER VNND EDLER / HER . HER OTTHO, DER IVNGER GRAFF ZV HOLSTEIN / SCHOWENBVRCH . VND STERNEBERCH . HERE ZV / GHEMEN, ETC. DEM GOTT GNEDICH SI . AMENa) .

Wappen:
Grafen von Holstein-Schaumburg und Sternberg, Herren zu Gemen2)

Kommentar

Gleichmäßig ausgeführte schrägliegende Kapitalis mit Strichsporen, teils mit Serifen. Die Tafel ist als Gegenstück zu dem Epitaph für Maria von Pommern (Nr. 175) gefertigt. Beide Inschriften dürften vom selben Maler stammen, denn die Schriftmerkmale sind weitgehend dieselben, abgesehen von folgenden Abweichungen beim vorliegenden Epitaph: Beim V ist teilweise der rechte Schrägschaft über die Oberlinie ausgezogen; eine Ausbuchtung ist nur am Mittelbalken des H zu finden.

Otto war der Sohn Ottos IV. von Holstein-Schaumburg und der Maria von Pommern (Nr. 159). Er wurde am 11. Dezember 1546 geboren und starb am 4. April 1572 in Bückeburg. Am 7. April desselben Jahres wurde er in der Stadthäger St. Martini-Kirche bestattet.3)

Textkritischer Apparat

  1. AMEN] Befund: AMEM (Fehlrestaurierung).

Anmerkungen

  1. Dassel, Beschreibung der St. Martini Kirche, S. 12; vgl. Tebbe, Epitaphien, S. 245. Eine Restaurierung erfolgte 2006/07 (Vollmer, Wilde Männer, S. 5).
  2. Wappen Grafen von Holstein-Schaumburg und Sternberg, Herren zu Gemen (Herzschild Nesselblatt mit drei in der Mitte zusammentreffenden Nägeln belegt, diese in der Mitte mit einem Schildchen belegt (Holstein-Schaumburg); quadriert: 1. u. 4. Stern (Sternberg), 2. u. 3. Balken mit drei Pfählen belegt (Gemen)); vgl. Siebmacher, Wappenbuch, Bd. 1, Abt. 1, Teil 2, S. 35 u. Tafel 39.
  3. Bei der Wieden, Schaumburgische Genealogie, Nr. 116, S. 145.

Zitierhinweis:
DI 104, Landkreis Schaumburg, Nr. 237 (Katharina Kagerer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di104g020k0023706.