Inschriftenkatalog: Schaumburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 104: Landkreis Schaumburg (2018)

Nr. 27 Stadthagen, St. Martini 1433

Beschreibung

Epitaph für Johann Duventacke. Stein. Das Epitaph besteht aus zwei Teilen, die jeweils von einem glatten Rahmen umgeben sind, der zum Innenfeld hin abgeschrägt ist: Der linke Stein zeigt den Verstorbenen in Bethaltung kniend auf einer Hügellandschaft. Er ist jugendlich dargestellt und trägt ein knielanges gefälteltes Gewand, an den Fersen Sporen. Rechts neben ihm ein Wappenschild. Oberhalb der Darstellung verläuft in zwei Zeilen die erhaben in vertieften Zeilen ausgehauene Inschrift A. Die hochgestellten Buchstaben sind in dem Steg zwischen den Schriftzeilen in Kontur eingehauen. Die Inschrift setzt sich in der zweiten Zeile auf der abgeschrägten Fläche des Rahmens und auf dem Rahmen selbst fort. Auf der unteren Rahmenleiste die eingehauene Inschrift B. Der rechte Stein, der ohne Inschrift ist, zeigt eine Kreuzigungsgruppe im Flachrelief, unter dem Kreuz Maria, Johannes und zwei weitere weibliche Figuren. Oberhalb der Kreuzarme links die Sonne, rechts der Mond.

Das Epitaph war zum Zeitpunkt der Kunstdenkmälerinventarisierung außen in die Südostwand des Chors eingemauert.1) Später wurde es in der Kirche aufbewahrt.2) Zum Zeitpunkt der Aufnahme im Frühjahr 2015 war der linke Stein mit dem Bildnis des Verstorbenen in der Eingangshalle des Gemeindehauses angebracht, das Kreuzigungsrelief im Inneren der Kirche an der Nordwand.

Maße: H.: 67,3 cm; B.: 32,7 cm; Bu.: 6,4 cm (A), 2,8 cm (B).

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien der gotischen Majuskel (A), gotische Minuskel (B).

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Katharina Kagerer) [1/1]

  1. A

    An·no do(mi)n(i) / Mo · cocococo · x·xxiii

  2. B

    johan · dufen·datke ·

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1433. (A)

Wappen:
Duventacke3)

Kommentar

Am rechten Balkenende des f und des t setzt unten ein Zierstrich an.

Möglicherweise ist der Verstorbene mit Johann Duventacke identisch, der 1414 das Stadthäger Bürgerrecht erhielt.4)

Anmerkungen

  1. Kdm. Kreis Schaumburg-Lippe, S. 59. Dort befand es sich laut Bentrup (Kirchen in Schaumburg, S. 193) auch noch in den 1980er-Jahren.
  2. Freundliche Auskunft des Küsters Emil Schwab.
  3. Wappen Duventacke (Taube).
  4. Burchard, Stadtarchiv Stadthagen, S. 21,14.

Nachweise

  1. Kdm. Kreis Schaumburg-Lippe, S. 59.
  2. Tebbe, Epitaphien, Nr. 155, S. 253.
  3. Brüdermann (Hg.), Schaumburg im Mittelalter, Tafel XXVIII (Abb.).

Zitierhinweis:
DI 104, Landkreis Schaumburg, Nr. 27 (Katharina Kagerer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di104g020k0002700.