Inschriftenkatalog: Landkreis Schaumburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 104: Landkreis Schaumburg (2018)

Nr. 662 Bückeburg, Lange Straße 20 17. Jh.

Beschreibung

Zierstein. Der annähernd quadratische Stein, der vom Vorgängerbau stammt,1) ist im Zwickel zwischen zwei Rundbogenfenstern eingemauert. Er zeigt eine Schnecke in ihrem Haus mit einem Spruchband, auf dem die Inschrift erhaben ausgehauen ist.

Maße: H.: ca. 65 cm; B.: ca. 50 cm; Bu.: ca. 4 cm.

Schriftart(en): Kapitalis mit Versalien.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Christine Wulf) [1/1]

  1. PARVA SED MEA

Übersetzung:

Klein, aber mein.

Kommentar

Einzelne Buchstabenenden sind nach rechts oder links ausgezogen. Die Schrift mutet eher barock an, daher ist nicht sicher, ob die Inschriftentafel noch in die Zeit vor 1650 zu datieren ist.

Die Darstellung ist von der Emblematik angeregt, ohne dass sich bislang eine konkrete Vorlage nachweisen ließ. Der Spruch ist auch anderweitig vereinzelt als Hausinschrift nachzuweisen, beispielsweise in Radeberg (Sachsen).2) 1658 berichtet der Hamburger Pastor Johann Balthasar Schupp über ein nicht näher lokalisiertes Haus, an dem ein Bild von einer Schnecke mit ihrem Häuschen und dem Spruch Parva, sed mea zu sehen gewesen sei.3)

Anmerkungen

  1. Werner Schrader, Die Post in Bückeburg von ihren Anfängen bis 1890, in: Archiv für deutsche Postgeschichte 1963, H. 2, S. 34–41, dort S. 35.
  2. Cornelius Gurlitt, Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, H. 26: Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt (Land), Dresden 1904, S. 199.
  3. Albrecht Schöne, Rez. zu: Wolfgang Harms/Hartmut Freytag (Hg.), Außerliterarische Wirkungen barocker Emblembücher. Emblematik in Ludwigsburg, Gaarz und Pommersfelden, in: Anzeiger für deutsches Altertum und deutsche Literatur 86 (1975), S. 179–190, dort S. 180f.

Nachweise

  1. Kdm. Kreis Schaumburg-Lippe, S. 35.
  2. Schrader, Die Post in Bückeburg (wie oben Anm. 1), S. 35.

Zitierhinweis:
DI 104, Landkreis Schaumburg, Nr. 662 (Katharina Kagerer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di104g020k0066209.