Inschriftenkatalog: Landkreis Schaumburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 104: Landkreis Schaumburg (2018)

Nr. 656 Rinteln, Museum Eulenburg vor 1650?

Beschreibung

Schwert. Stahl. Das Richtschwert, von dessen Parierstange ein Teil abgebrochen ist, trägt in seinen beidseitigen Hohlkehlen die eingeschlagenen Inschriften A1/A2 (eine Seite) und B1/B2 (andere Seite). Die Buchstaben sind aus einzeln eingeschlagenen Schäften, Balken und Bögen zusammengesetzt. Jedes Wort ist zweimal untereinander ausgeführt. Vor, zwischen und nach den Inschriften jeweils eingeschlagene Ornamente, als deren Bestandteil mehrfach der Buchstabe der Inschrift C zu erkennen ist. Auf der Seite der Klinge, die die Inschriften A1/A2 zeigt, ist nahe der Parierstange eine Marke eingestempelt, deren Bild nicht zu identifizieren ist, am unteren Ende der Hohlkehle ist ein Symbol eingeritzt, das ein Rad auf einem gestützten Pfahl darstellen soll. Auf der anderen Klingenseite an identischer Stelle ein eingeritzter Galgen.

Maße: L.: 104 cm; B.: ca. 7 cm; Bu.: 0,3 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Inga Finck) [1/2]

  1. A1

    IOHANNES // HOPPE

  2. A2

    IOHANNES // HOPPE

  3. B1

    ME FECIT // SOLINGN

  4. B2

    ME FECIT // SOLINGN

  5. C

    S(OLINGN)

Übersetzung:

Johannes Hoppe hat mich in Solingen hergestellt. (A–B)

Kommentar

Die Schäfte der Buchstaben mit dreieckigen Sporen.

Von dem Solinger Schwertschmied Johannes Hoppe sind neben dem vorliegenden Schwert mehrere Hieb- und Stichwaffen bekannt, die vermutlich aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts stammen.1)

Anmerkungen

  1. Weyersberg, Solinger Schwertschmiede, S. 20f. In Weyersbergs Zusammenstellung ist das vorliegende Schwert nicht enthalten.

Zitierhinweis:
DI 104, Landkreis Schaumburg, Nr. 656 (Katharina Kagerer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di104g020k0065601.