Inschriftenkatalog: Landkreis Schaumburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 104: Landkreis Schaumburg (2018)

Nr. 654 Rinteln, St. Nikolai vor 1650?

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Inga Finck) [1/3]

Fünf Fragmente von Grabplatten. Stein. Das hochrechteckige Fragment I, das die linke untere Ecke einer Grabplatte bildet, ist in querrechteckiger Ausrichtung außen an der Südseite der Kirche in den Stützpfeiler eingemauert, der an die Ostwand des Langhauses anschließt. Es zeigt in einem wohl ehemals achteckigen, von einer erhaben gearbeiteten Linie begrenzten Feld eine ebenfalls erhaben ausgeführte Inschrift. Darunter ein Vollwappen, dessen Schildinhalt nicht mehr erkennbar ist.

Maße: H.: 60 cm; B.: 23 cm; Bu.: 5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis

  1. I

    [ - - - ] / W[IR RV - - - ] / DEIN [ - - - ] / HA[ - - - ] / D[ - - - ]

 
Wappen
?1)

Das annähernd quadratische Fragment II ist am selben Stützpfeiler weiter oben eingemauert. Es bildet die Ecke einer Grabplatte. Die Inschrift lief offenbar erhaben in vertiefter Zeile um die Platte um.

Maße: H.: ca. 20 cm; B.: ca. 20 cm; Bu.: ca. 6 cm.

Schriftart(en): Schrägliegende Kapitalis.

  1. II

    [ - - - ] SOPHIA / VO[N - - - ]

Das Fragment III ist als Bestandteil des Südportals am rechten Portalgewände eingemauert. Darauf ist eine stark abgetretene, erhaben in vertiefter Zeile ausgeführte Inschrift zu erkennen.

Maße: H.: 55 cm; B.: 17 cm; Bu.: 6,3 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. III

    [ - - -]TLICHE ANN[ . . . ]N[D - - - ]

Das Fragment IV ist auf dem Kopf stehend außen an der Kirche in die Einfassung der Rosette über dem Portal an der Südseite eingemauert. Die Inschrift ist eingehauen. Reste einer eingehauenen Begrenzungslinie sind unterhalb der Buchstaben ZWI erkennbar.

Maße: H.: ca. 15 cm; B.: ca. 50 cm; Bu.: ca. 7 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. IV

    [ - - - ]H MITTAG ZWI[ - - - ]

Gerades M mit oberhalb der Mittellinie endendem Mittelteil. Oben spitzes zweistöckiges Z. G in der Grundform des kapitalen G, dessen Bogen kurz unterhalb der Mittellinie auf die senkrecht stehende und unten nach links umgebogene Cauda auftrifft.
Die Inschrift ist als Teil eines Datums zu deuten, vermutlich als Bestandteil eines Sterbevermerks.

Das hochrechteckige Fragment V ist außen an der Südseite der Kirche am westlichsten Stützpfeiler des Chorraums eingemauert, und zwar an der Ostseite des Pfeilers in querrechteckiger Ausrichtung.
Es zeigt den Rest einer Zeile einer eingehauenen Inschrift und in etwas größerem Abstand den Rest einer weiteren Inschriftenzeile. Der einzige verbliebene Buchstabe dieser zweiten Zeile ist jedoch unten beschnitten und nicht zu identifizieren.

Maße: H.: 38,5 cm; B.: 10 cm; Bu.: 6,4 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. V

    [ - - - ] HIC [ - - - ] / [ - - - ]a)

Der linke Schaft des H ist nach unten, der rechte Schaft nach oben ausgezogen. Das untere Bogenende des C ist einwärts gebogen.

Textkritischer Apparat

  1. Am Anfang der Zeile B, P oder R; der Rest eines Bogens ist erkennbar.

Anmerkungen

  1. Wappen ? (Helmzier Flug).

Zitierhinweis:
DI 104, Landkreis Schaumburg, Nr. 654 (Katharina Kagerer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di104g020k0065407.