Inschriftenkatalog: Landkreis Schaumburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 104: Landkreis Schaumburg (2018)

Nr. 646 Stadthagen, Johanniskapelle 1. H. 17. Jh.?

Beschreibung

Wandmalerei. Die restaurierte Inschrift A ist an der Ostwand der Kapelle in acht Zeilen in schwarzer Farbe auf hellem Grund aufgemalt, auf dem Reste einer blauen Fassung zu erkennen sind. Die Inschrift ist von einem Rahmen aus einer schwarzen und einer roten Linie umgeben. Unterhalb des Rahmens ebenfalls in Schwarz auf hellem Grund zwischen zwei Linien die nur noch fragmentarisch erhaltene Inschrift B.

Maße: Bu.: 3–4 cm (A), ca. 3 cm (B).

Schriftart(en): Fraktur (A), Kapitalis (B).

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Inga Finck) [1/1]

  1. A

    Psalma) . lxv · [v]b) / Wol dem den du er=/wehlest undt Zu dir / Lessest, dat Er wohne / in deinen Herrnc) der hat reichen Drost ymd) deine[ . ] / Hause deinen Heilligen / Tempel1)

  2. B

    ANNO DO[M - - - ]

Kommentar

A in Inschrift B mit nach unten gebrochenem Mittelbalken; spitzovales O.

Die im Jahr 1312 erbaute Kapelle2) gehörte zum ursprünglich außerhalb der Stadt gelegenen Siechen- und Leprahospital, das 1394 erstmals erwähnt ist.3)

Textkritischer Apparat

  1. P fehlerhaft zu R restauriert.
  2. Fehlerhaft restauriert zu N.
  3. Herrn] statt Höfen; wohl Fehlrestaurierung.
  4. Lesung des y unsicher.

Anmerkungen

  1. Ps 65,5: Wol dem / den du erwelest vnd zu dir lessest / das er wone in deinen Höfen / Der hat reichen Trost von deinem Hause deinem heiligen Tempel.
  2. Kdm. Kreis Schaumburg-Lippe, S. 81; J. Prinz, Die mittelalterliche Stadt im Schatten der Kirche, in: Bernstorf (Hg.), Stadthagen im Wandel der Zeit, S. 87–125, dort S. 98f.
  3. Prinz, Die mittelalterliche Stadt im Schatten der Kirche (wie oben Anm. 2), S. 113–115; vgl. Steinwascher, Die frühe Geschichte des Klosters Rinteln, S. 158.

Zitierhinweis:
DI 104, Landkreis Schaumburg, Nr. 646 (Katharina Kagerer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di104g020k0064605.