Inschriftenkatalog: Landkreis Schaumburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 104: Landkreis Schaumburg (2018)

Nr. 629 Rinteln, St. Nikolai 1647

Beschreibung

Zwei Fragmente der Gruftplatte für Bruno Samsonius. Stein. Die Fragmente sind zusammen mit weiteren Steinfragmenten (vgl. Nr. 515 u. 655) außen in den 1885 an der Südseite der Kirche errichteten Sakristeianbau eingemauert, Fragment I an der Südwand oberhalb der Tür, Fragment II an der Ostwand rechts des Fensters. Beide Fragmente zeigen jeweils unterhalb einer leeren, scharrierten Steinfläche Teile einer ursprünglich zusammengehörigen eingehauenen Inschrift. Die Fragmente sind um 90° gedreht in querrechteckiger Ausrichtung eingemauert, so dass bei Fragment I die Inschrift am rechten Rand erscheint, bei Fragment II am linken Rand. Das stärker verwitterte Fragment I lässt anderthalb Zeilen der Inschrift erkennen. Fragment II zeigt eine Zeile der Inschrift, die die Fortsetzung der ersten Zeile von Fragment I bildet; das untere Viertel der Buchstaben ist abgebrochen.

Maße: H.: ca. 25 cm (I), ca. 47 cm (II); B.: ca. 100 cm (I), ca. 90 cm (II); Bu.: ca. 7 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Inga Finck) [1/2]

  1. I

    M(AGISTER) B[RVNO] / RI[GENSIS]

  2. II

    [SA]MSONIVS

Übersetzung:

Magister Bruno Samsonius aus Riga. (I u. II)

Kommentar

Sehr gleichmäßig gehauene Kapitalis mit u-förmiger Kerbe. Sie weist Linksschrägenverstärkung und Bogenverstärkung sowie sorgfältig ausgeführte Serifen auf. Die Buchstaben sind eher schlank und hoch. Die Zusammengehörigkeit der beiden Fragmente ergibt sich, neben äußeren Merkmalen der Steine, insbesondere aus der übereinstimmenden Gestaltung des M.

Zu dem 1647 verstorbenen Rintelner Studenten Bruno Samsonius vgl. Nr. 630.

Zitierhinweis:
DI 104, Landkreis Schaumburg, Nr. 629 (Katharina Kagerer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di104g020k0062901.