Inschriftenkatalog: Landkreis Schaumburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 104: Landkreis Schaumburg (2018)

Nr. 543 Privatbesitz 1625

Beschreibung

Gemälde. Öl auf Leinwand. Porträt des Abraham von Münchhausen. Der Porträtierte ist im Hüftbild mit einem ärmellosen Lederkoller dargestellt. Darunter trägt er einen roten Rock, darüber einen weißen Spitzenkragen, um den Bauch eine weiße Schärpe. Mit seiner linken Hand fasst er an den Schwertgriff. In der rechten oberen Ecke des Gemäldes ein Vollwappen, darunter ist die Inschrift in heller Farbe auf dunklem Grund aufgemalt.

Maße: H.: ca. 97 cm; B.: ca. 70 cm; Bu.: ca. 1,3 cm.

Schriftart(en): Schrägliegende Kapitalis.

  1. ABRAHAM VON MÖNNICHAVSEN / AETATIS SVAE 19 AN(N)O 1625a)

Übersetzung:

Abraham von Münchhausen in seinem 19. Lebensjahr/im Alter von 19 Jahren im Jahr 1625.

Wappen:
Münchhausen1)

Kommentar

V in SVAE mit u-Haken. Beim R setzen Bogen und Cauda getrennt untereinander am Schaft an; Analoges gilt für die beiden Bögen des B. Am oberen Bogenende des S ausgeprägter Sporn. Das Porträt Abraham von Münchhausens ist als Gegenstück zu dem seines Bruders Ludolf (Nr. 573) gestaltet; vgl. auch Nr. 542. Auch die Schriftgestaltung ist auf allen drei Porträts ähnlich.

Abraham von Münchhausen wurde am 8. Oktober 1606 als Sohn des Ludolf von Münchhausen (Nr. 413) und der Anna von Bismarck (Nr. 414) in Hess. Oldendorf (Lkr. Hameln-Pyrmont) geboren. 1622 reiste er zusammen mit seinen Brüdern Hilmar und Ludolf (Nr. 573) durch die Niederlande und England.2) Anschließend studierte er bis 1624 an der Universität Wittenberg.3) 1625 ging er in den Dienst des Herzogs Christian von Braunschweig-Lüneburg, des Administrators von Halberstadt. Mit 19 Jahren trat er in die Kavallerie des dänischen Königs ein. Er blieb unverheiratet und kam am 3. November 1627 bei einem Raubüberfall in der Nähe von Bolling in Jütland ums Leben.4) Treuer zufolge wurde er in dem dänischen Ort Eischweg begraben.5) Sein Vater Ludolf hielt ihn für umgänglich, maßvoll, fromm und beherzt.6)

Textkritischer Apparat

  1. 1625] 1628 Kdm.

Anmerkungen

  1. Wappen Münchhausen (Mönch); vgl. Siebmacher, Wappenbuch, Bd. 3, Abt. 2,1, S. 274 u. Tafel 325.
  2. B. Bei der Wieden, Außenwelt und Anschauungen Ludolf von Münchhausens, S. 280; von Lenthe/Mahrenholtz, Stammtafeln Münchhausen, Teil II, Nr. 308, S. 127.
  3. Matrikel Wittenberg, Jüngere Reihe, Teil 1, S. 269, Nr. 322 (Eintrag vom September 1622).
  4. B. Bei der Wieden, Außenwelt und Anschauungen Ludolf von Münchhausens, S. 280; von Lenthe/Mahrenholtz, Stammtafeln Münchhausen, Teil II, Nr. 308, S. 127.
  5. Treuer, Gründliche Geschlechts-Historie, S. 70. In Ludolf von Münchhausens Remeringhäuser Chronik (NLA BU, Dep. 3 GR Nr. 1269, fol. 51v) wird der Ort „Eyswedt“ genannt.
  6. B. Bei der Wieden, Außenwelt und Anschauungen Ludolf von Münchhausens, S. 280.

Nachweise

  1. Kdm. Kreis Springe, S. 118.

Zitierhinweis:
DI 104, Landkreis Schaumburg, Nr. 543 (Katharina Kagerer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di104g020k0054309.