Inschriftenkatalog: Landkreis Schaumburg
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 104: Landkreis Schaumburg (2018)
Nr. 506 Bückeburg, Jetenburger Kirche 1618?, 1633?
Beschreibung
Zwei Gruftplatten. Stein. Die zwei hochrechteckigen Platten, die nahe dem Südausgang der Kirche in den Fußboden eingelassen sind, waren vermutlich ursprünglich als Gegenstücke etwa in der Art der heute größeren Platte gearbeitet. Die Platte I weist oben und unten zwei kreisförmige Vertiefungen auf, in denen ursprünglich Ringe zum Anheben der Platte angebracht gewesen sein dürften. Dazwischen in einem runden Medaillon ein Wappenschild und die darunter angebrachte Inschrift. Die zweite, am oberen Rand knapp über der Inschrift beschnittene Platte II weist nur noch Spuren des unteren Ringes auf, der obere Teil der Platte fehlt. Beide Inschriften sind eingehauen.
Maße: H.: 227 cm (I), 119 cm (II); B.: 82 cm (I), 83 cm (II); Bu.: 17 cm.
Schriftart(en): Kapitalis mit Versalien.
Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Inga Finck) [1/1]
- I
VECHTL
- II
BOHNEa)
| Vechelde1) |
Textkritischer Apparat
- BOHNE] Bohn Prinz.
Anmerkungen
- Wappen Vechelde (Schrägbalken, belegt mit drei Rosen); vgl. Siebmacher, Wappenbuch, Bd. 2, Abt. 2, S. 10 u. Tafel 8.
Nachweise
- Prinz, Grabdenkmäler, S. 28.
Zitierhinweis:
DI 104, Landkreis Schaumburg, Nr. 506 (Katharina Kagerer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di104g020k0050606.
Kommentar
Die recht monumental wirkende Kapitalis, die Bogen- und Linksschrägenverstärkung aufweist, orientiert sich am klassischen Ideal. Strichsporen an den Schäften, Serifen an den Balken und am oberen Bogenende des C. Der Mittelbalken des E ragt nach links über den Schaft hinaus.
Vermutlich wurden die Platten für Christopher Bohne († 1633) und seine zweite Ehefrau Magdalena von Vechelde († 30. Mai 1618) angefertigt. Zum Gedenken an Magdalena von Vechelde sowie an seine erste Ehefrau Elisabeth von Syburg und zur Sicherung seiner eigenen Memoria gab Christopher Bohne 1618 auch ein Epitaph in Auftrag (Nr. 498).