Inschriftenkatalog: Landkreis Schaumburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 104: Landkreis Schaumburg (2018)

Nr. 397 Bückeburg, Schloss 3. D. 16. Jh.

Beschreibung

Fragment. Stein. Provenienz ungeklärt, vermutlich vom Schloss Bückeburg. Das Fragment in Form eines Frieses war zum Zeitpunkt der Aufnahme im Sommer 2015 im Schlosspark westlich des Parkcafés am Ufer eines Bachs eingemauert und diente als Rückenlehne einer hölzernen Bank. Es zeigt in drei Metopen, die durch Triglyphen voneinander abgegrenzt sind, Reliefdarstellungen: links die teilweise abgeschlagene Darstellung eines Stierkopfes mit Bändern an den Hörnern, in der Mitte eine fünfblättrige Rose, rechts zwei überkreuz gestellte Lauten. Darunter verläuft einzeilig die erhaben ausgehauene Inschrift.

Maße: H.: 56,6 cm; B.: 176,5 cm; Bu.: 8,8 cm.

Schriftart(en): Schrägliegende Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Katharina Kagerer) [1/1]

  1. [NI]SI DOMINVS CVSTODIERIT CIVITATEM FR[ - - - ]1)

Übersetzung:

Wenn der Herr nicht die Stadt behütet, [so wacht der Wächter umsonst].

Kommentar

Gleichmäßig gearbeitete schrägliegende Kapitalis mit schwach ausgeprägten dreieckigen Sporen. Spitzovales O. R mit gewölbter Cauda. A mit nach rechts überstehendem Deckbalken.

Das Psalmzitat ist als Hausinschrift weit verbreitet.2) Die Datierung erfolgt aufgrund des schriftgeschichtlichen Befunds.

Anmerkungen

  1. Ps 126,1: Nisi Dominus custodierit civitatem, frustra vigilat qui custodit eam.
  2. Z. B. DI 61 (Stadt Helmstedt), Nr. 61; DI 45 (Stadt Goslar), Nr. 98 u. 101.

Zitierhinweis:
DI 104, Landkreis Schaumburg, Nr. 397 (Katharina Kagerer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di104g020k0039707.