Inschriftenkatalog: Landkreis Schaumburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 104: Landkreis Schaumburg (2018)

Nr. 292 Rinteln, St. Nikolai um 1580

Beschreibung

Deckenmalereien. Die Malereien, die bei Restaurierungsmaßnahmen 1981 wiederentdeckt wurden,1) befinden sich in den vier Gewölbekappen rund um den Schlussstein im Chor der Kirche. Sie zeigen vier allegorische Darstellungen von Tugenden jeweils unter einem Baldachin, dessen Vorhänge von Engeln geöffnet werden. Die Inschriften befinden sich auf gemalten Kartuschen, aus denen Rankenwerk entspringt, zu Füßen der Figuren. Folgende Figuren sind (dem Uhrzeigersinn nach) dargestellt: Fortitudo (mit Säulen), darunter Inschrift A, eine Figur mit nicht mehr erkennbaren Attributen, darunter die nicht mehr lesbare Inschrift B, Spes (mit einem Kreuz zu ihren Füßen), darunter Inschrift C, und eine Figur mit einem Kreuz in ihrer Linken (vermutlich Fides), darunter die nicht mehr lesbare Inschrift D. Als Worttrenner vier in Rautenform gestellte Punkte.

Maße: Bu.: ca. 4 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Inga Finck) [1/1]

  1. A

    FOR[TIT]VDO ·

  2. B

    [ - - - ]a)

  3. C

    SPES

  4. D

    [ - - - ]b)

Übersetzung:

Stärke. (A)

Hoffnung. (C)

Kommentar

Es ist anzunehmen, dass die Gewölbemalereien etwa zur selben Zeit wie der auf 1580 datierte Schlussstein (Nr. 288) entstanden sind. Der epigraphische Befund steht dazu nicht im Widerspruch.

Textkritischer Apparat

  1. Im Sinne der Vervollständigung der drei christlichen Tugenden wäre hier zu SPES und FIDES noch CARITAS zu erwarten. Allerdings ist dies nicht recht mit den noch erkennbaren Buchstabenresten in Einklang zu bringen.
  2. Vermutlich FIDES.

Anmerkungen

  1. Bentrup, Kirchen in Schaumburg, S. 150.

Nachweise

  1. Bentrup, Kirchen in Schaumburg, S. 150.

Zitierhinweis:
DI 104, Landkreis Schaumburg, Nr. 292 (Katharina Kagerer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di104g020k0029202.