Inschriftenkatalog: Landkreis Schaumburg
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 104: Landkreis Schaumburg (2018)
Nr. 270 Ahnsen, Neue Mühle, Neumühlener Straße 9 1577
Beschreibung
Stein. Der Stein ist am Gerinne der sogenannten Neuen Mühle eingebaut, wo er den Mühlengraben überspannt. Die Inschrift befindet sich auf der linken Seite des Steins; sie ist am linken Rand heute durch ein Bauteil aus Beton verdeckt. Die Ergänzung der Edition erfolgt nach einer älteren Abbildung. Die Inschrift ist erhaben in vertieften Zeilen vor punktiertem Hintergrund ausgeführt. Am Ende als Worttrenner eine Blüte, die rechts beschnitten ist.
Inschrift ergänzt nach Abb. bei Krentler.
Maße: H.: 36,5 cm; B.: ca. 500 cm; Bu.: 9,5 cm (Buchstaben), 11 cm (Ziffern).
Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.
Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Katharina Kagerer) [1/1]
[Anno] Dom(ini) · / [ . 5]77 ·
Anmerkungen
- Rolf Krentler, Chronik der „Neuen Mühle vorm Harne“. Ein Beitrag zur Geschichte des Mühlenwesens in Schaumburg-Lippe, in: Schaumburg-Lippische Mitteilungen 27 (1985), S. 66–129, dort S. 82.
- Krentler (wie oben Anm. 1), S. 77 u. 79.
Nachweise
- Krentler, Chronik der „Neuen Mühle vorm Harne“ (wie oben Anm. 1), S. 81 (mit Abb.).
Zitierhinweis:
DI 104, Landkreis Schaumburg, Nr. 270 (Katharina Kagerer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di104g020k0027001.
Kommentar
Die Buchstabenformen, besonders auch die der Versalien, gleichen denjenigen auf einem Jahreszahlenstein an der Jetenburger Kirche in Bückeburg aus dem Jahr 1573 (Nr. A1 38). Das A entspricht der Grundform des kapitalen A. An der Spitze setzt nach links ein Zierstrich mit einer tropfenförmigen Verdickung an. Am linken Schrägschaft, der unten eingerollt ist, etwas unterhalb der Mitte ebenfalls eine tropfenförmige Verdickung. Auch die Form der aufgerichteten 7 ist in beiden Inschriften gleich. Krentler rechnet damit, dass beide Stücke aus derselben Werkstatt stammen.1)
Eine Mühle bestand am Bach Aue in Ahnsen an anderer Stelle bereits um 1500. Die sogenannte Neue Mühle wurde ein Stück weiter flussaufwärts errichtet. Die in der Inschrift überlieferte Jahreszahl dürfte das Baudatum benennen. Etwa zur selben Zeit ging die Mühle in das Eigentum des Stifts Obernkirchen über.2)