Inschriftenkatalog: Landkreis Schaumburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 104: Landkreis Schaumburg (2018)

Nr. 223 Stadthagen, Schloss, Marstall 1560–1569

Beschreibung

Wappenstein. Der Stein in Ädikulaform ist an der Ostseite des ehemaligen Marstalls auf Höhe des Giebelgeschosses eingemauert. Darauf zwischen zwei Säulen ein plastisches Vollwappen, im flachen Rundgiebel ein Engelskopf. Die erhaben ausgehauene Inschrift verläuft dreizeilig auf einem Schriftfeld im Unterhang.

Maße: Bu.: ca. 4 cm.

Schriftart(en): Schrägliegende Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Inga Finck) [1/1]

  1. VON GOTTES GNADEN OTTO GRAVE ZV / HOLSTEIN SCHAVMBVRCH VNDE STERNNEN/BARGE HERE ZV GEMEN ANNO 156[ . ]a)

Wappen:
Grafen von Holstein-Schaumburg und Sternberg, Herren zu Gemen1)

Kommentar

Weit spationierte, ungleichmäßig gearbeitete schrägliegende Kapitalis ohne Sporen. Die Gestaltung der Schrift steht in gewissem Gegensatz zu dem qualitätvoll gearbeiteten Wappen.

Den Marstall ließ Graf Otto IV. von Holstein-Schaumburg (Nr. 159) im Jahr 1570 errichten, wie sich aus einem Baukontrakt vom 13. Februar 1570 ergibt.2) Daher stellt sich die Frage, ob der noch aus den 1560er-Jahren stammende Wappenstein ursprünglich an anderer Stelle angebracht war. Dass er für seine jetzige Position nicht konzipiert war, zeigt sich daran, dass die Inschrift mit ihrer geringen Buchstabenhöhe für den Betrachter mit bloßem Auge nicht zu lesen ist.

Textkritischer Apparat

  1. Möglicherweise 1567.

Anmerkungen

  1. Wappen Grafen von Holstein-Schaumburg und Sternberg, Herren zu Gemen (Herzschild Nesselblatt mit drei in der Mitte zusammentreffenden Nägeln belegt, diese in der Mitte mit einem Schildchen belegt (Holstein-Schaumburg); quadriert: 1. u. 4. Stern (Sternberg), 2. u. 3. Balken mit drei Pfählen belegt (Gemen)); vgl. Siebmacher, Wappenbuch, Bd. 1, Abt. 1, Teil 2, S. 35 u. Tafel 39.
  2. Borggrefe/von Büren, Schloss Stadthagen, S. 24f.

Zitierhinweis:
DI 104, Landkreis Schaumburg, Nr. 223 (Katharina Kagerer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di104g020k0022302.