Inschriftenkatalog: Landkreis Schaumburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 104: Landkreis Schaumburg (2018)

Nr. 216 Hülsede, St. Aegidien 2. D. 16. Jh.?

Beschreibung

Grabplatte für eine Unbekannte. Stein. Die stark abgetretene und durch Abplatzungen beschädigte hochrechteckige Platte ist im Chor der Kirche in den Boden eingelassen. Sie zeigt im Innenfeld rechts eine Frauenfigur mit vor der Brust zusammengelegten Händen. Reste einer kaum noch lesbaren, ursprünglich wohl am Rand der Platte umlaufenden Inschrift sind an der oberen Schmalseite (dort zweizeilig), an der rechten Langseite und an der unteren Schmalseite zu erkennen. Die Inschrift ist erhaben ausgehauen.

Maße: H.: 125 cm; B.: 95 cm; Bu.: 7,5–10 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.

  1. [ - - - 5a)] A[n . . . . . . ] / [ . . . c . - - - / - - - ] // [ - - - ]dich · S[ . . ]

Kommentar

Die Abmessungen der Platte und die Darstellung der Verstorbenen legen die Vermutung nahe, dass es sich um eine Kindergrabplatte handelt. Die zweite Zeile der Inschrift an der oberen Schmalseite könnte das Ende eines Fürbittgebets, etwa in Form von [deren Seele Gott gne]dich · S[ei], darstellen. Ein solches Formular eines Fürbittgebets legt eine eher späte Datierung der Grabplatte nahe. Dafür sprechen auch die Versalien der frühhumanistischen Kapitalis.

Textkritischer Apparat

  1. 5 könnte auch als 3 gelesen werden.

Zitierhinweis:
DI 104, Landkreis Schaumburg, Nr. 216 (Katharina Kagerer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di104g020k0021607.