Inschriftenkatalog: Landkreis Schaumburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 104: Landkreis Schaumburg (2018)

Nr. 199 Bergkirchen, St. Katharinen 1563?

Beschreibung

Grabplatte für einen Angehörigen der Familie von Reden. Stein. Die stark abgetretene Grabplatte liegt außen südlich des Chors der Kirche im Boden.1) Sie zeigt im Innenfeld eine Ritzzeichnung des Verstorbenen in Rüstung. Am linken Rand vier runde Medaillons mit Wappendarstellungen. Vermutlich befanden sich ursprünglich auch auf der anderen Seite vier Wappen. Die Inschrift läuft erhaben in vertiefter Zeile um den Stein um. An der oberen Schmalseite ist sie noch fragmentarisch zu erkennen; gut lesbar ist sie an der linken Langseite, wo sie von den Wappenmedaillons unterbrochen wird. Das heraldisch rechts oben befindliche Wappen ist eindeutig identifizierbar, auch das Wappenbild ganz unten ist einigermaßen sichtbar. Die mittleren beiden Wappen sind unkenntlich.

Maße: H.: 233 cm; B.: 142 cm; Bu.: 8–9 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versal.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Stefan Tewes) [1/1]

  1. [ - - - 63] des [ - - - ] / [ - - - ] / [ - - - ] / Reden den godt // [gna]den · in // ewigheidt · erfrewe

Wappen:
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Kommentar

Die Buchstaben der gotischen Minuskel sind sehr schlank und hoch. Das Bogen-r besteht aus einem kleinen hakenförmigen Bogen und einer nach rechts durchgebogenen Cauda.

Möglicherweise handelt es sich um die Grabplatte für Henning von Reden, für den in der Bergkirchener Kirche auch ein Epitaph erhalten ist (Nr. 198). Allerdings ist die Jahreszahl auf der vorliegenden Grabplatte nur teilweise erkennbar.

Anmerkungen

  1. Bentrup gibt an, „an der Südseite des Chores liegt außen“ ein „sehr abgetretener Grabstein“ für Hermann von Mengersen (Bentrup, Kirchen in Schaumburg, S. 21), der jedoch nicht auffindbar war. Die vorliegende Grabplatte ist bei Bentrup nicht erwähnt. Dennoch muss es sich um zwei verschiedene Grabplatten handeln. Die auch bei Meyer (Geschichte des Geschlechts von Mengersen, S. 45) erwähnte Grabplatte für Hermann von Mengersen, die zu Meyers Zeit noch im Kircheninneren lag, wird bei Bentrup relativ detailliert beschrieben (Bentrup nennt allerdings an einer Stelle ein anderes Wappen als Meyer); diese Beschreibung entspricht nicht der vorliegenden Reden-Grabplatte.
  2. Wappen Reden (zwei Balken); vgl. Siebmacher, Wappenbuch, Bd. 2, Abt. 9, S. 14 u. Tafel 15.
  3. Wappen ? (nach rechts schreitendes Tier).

Zitierhinweis:
DI 104, Landkreis Schaumburg, Nr. 199 (Katharina Kagerer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di104g020k0019905.