Inschriftenkatalog: Landkreis Schaumburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 104: Landkreis Schaumburg (2018)

Nr. 191† Rinteln 1560

Beschreibung

Inschriftenstein. Der Stein ist durch eine Fotografie in einer Sammlung von Glasplattennegativen im Stadtarchiv Rinteln dokumentiert. Die Negative, die aus den 1930er-Jahren stammen dürften, enthalten ausnahmslos Rintelner Motive,1) daher ist davon auszugehen, dass sich auch der vorliegende Inschriftenstein in Rinteln befunden hat. Die Inschrift verläuft erhaben in drei vertieften Zeilen, die durch Stege voneinander getrennt sind. Die Kürzungszeichen als geschwungene Linien im Steg.

Inschrift nach Fotografie.

Schriftart(en): Frühhumanistische Kapitalis.

Stadtarchiv Rinteln (Stefan Meyer) [1/1]

  1. · WOL · VNDE · RECHT · DON · / IS · DEM · HEREN · LEVER · DEN · / OFFER · P(RO)VER(BIA) · 212) · AN(N)O · D(OMI)N(I) · 1560 ·

Übersetzung:

Gut und recht zu handeln ist dem Herrn lieber als Opfer. Sprüche 21. Im Jahr des Herrn 1560.

Kommentar

Kapitales und epsilonförmiges E treten nebeneinander auf. Spitzovales O. A mit gebrochenem Mittelbalken und beidseitig überstehendem Deckbalken. Halbnodi am Schaft des I, am Schrägschaft des N und am Balken des H. Das PRO-Silbenkürzel besteht aus einem P mit einem Balken auf der Grundlinie; der gekrümmte Bogen ist an seinem unteren Ende wieder nach rechts geführt und durchschneidet den Schaft des P, um schließlich auf dem Balken zu enden.

Möglicherweise lässt sich der Inschrift, die ein Jahr nach der Einführung der Reformation in der Grafschaft Schaumburg entstand, eine gegen die vorreformatorische Stiftungstätigkeit gerichtete Kritik entnehmen.

Anmerkungen

  1. Mündliche Mitteilung von Stefan Meyer (Museum Eulenburg Rinteln).
  2. Spr 21,3.

Nachweise

  1. Fotografie im StA Rinteln (Sammlung von ca. 15 Glasplattennegativen aus den 1930er-Jahren).

Zitierhinweis:
DI 104, Landkreis Schaumburg, Nr. 191† (Katharina Kagerer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di104g020k0019109.