Inschriftenkatalog: Landkreis Schaumburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 104: Landkreis Schaumburg (2018)

Nr. 138 Hülsede, Wasserschloss 1529

Beschreibung

Wappenstein. Der Stein ist über der Tür zum Erdgeschoss des Nordflügels eingemauert. Er zeigt ein von Tauband umrahmtes Medaillon mit einem Wappenschild. Die erhaben in vertiefter Zeile ausgeführte Inschrift ist in der ersten Zeile durch das Medaillon unterbrochen.

Maße: H.: ca. 170 cm; B.: ca. 100 cm; Bu.: ca. 10 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Inga Finck) [1/1]

  1. Anno // d(omi)ni · m · / ccccca) · xx · ix · Clawes · van · / rottorppe · me · figerib) · fecit ·

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1529 ließ Claus von Rottorp mich anfertigen.

Wappen:
Rottorp1)

Kommentar

Das Wasserschloss Hülsede wurde in den Jahren 1529 bis 1548 durch Claus von Rottorp errichtet.2) An den Bauarbeiten war möglicherweise der Baumeister Jakob Kölling beteiligt.3)

Zu Claus von Rottorp und seiner Ehefrau Armgard von dem Bussche vgl. Nr. 317; vgl. auch Nr. 162.

Textkritischer Apparat

  1. ccccc] CCCC Stölting/von Münchhausen.
  2. figeri] statt fieri. Die Schreibung dürfte durch die niederdeutsche Aussprache beeinflusst sein, da g hier als j gesprochen wurde.

Anmerkungen

  1. Wappen Rottorp (drei halbe Kammräder 2:1); vgl. Spießen, Wappenbuch, Bd. 1, S. 108 u. Bd. 2, Tafel 270; hier abweichend: Anordnung 1:2.
  2. Angermann, Weserrenaissance und Kriegshandwerk, S. 16. Beschreibung der Burganlage bei Stölting/von Münchhausen, Rittergüter, S. 197–199.
  3. Kreft/Soenke, Weserrenaissance, S. 293.

Nachweise

  1. Mithoff, Fürstenthum Calenberg, S. 106.
  2. Parisius, Das vormalige Amt Lauenau, 1911, S. 132.
  3. Stölting/von Münchhausen, Rittergüter, S. 198.
  4. Hesse, Heimatkundliche Wahrzeichen, S. 148, Nr. 340.
  5. Neukirch, Renaissanceschlösser Niedersachsens, Textband, 2. Hälfte, S. 62.

Zitierhinweis:
DI 104, Landkreis Schaumburg, Nr. 138 (Katharina Kagerer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di104g020k0013808.