Inschriftenkatalog: Landkreis Schaumburg
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 104: Landkreis Schaumburg (2018)
Nr. 19 Bergkirchen, St. Katharinen 2. H. 14. Jh.
Beschreibung
Grabplatte. Stein. Die hochrechteckige Platte ist südwestlich der Kirche an einer Stützmauer zur Straße hin auf dem Kopf stehend eingemauert. Die erhaben in vertiefter Zeile gearbeitete Inschrift läuft um den Stein um. An ihrem Anfang ein kreuzförmiges Ornament, an ihrem Ende ein Rankenornament. Im Innenfeld ein Wappen in Ritzzeichnung, dessen Schildinhalt nicht mehr identifizierbar ist. Die rechte Hälfte der Platte ist mit Kerben und Scharrierungen abgearbeitet, so dass nur das Ende der Inschrift erhalten ist.
Maße: H.: 157 cm; B.: 102,5 cm; Bu.: ca. 8 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien der gotischen Majuskel.
· [ - - - ] / [ - - - ] / [ - - - ] [f]estu(m) s(ancti) Jacobi1) / Req(uie)scata) I(n) Pace am(en) ·
Übersetzung:
[…] Fest des heiligen Jakobus. Er/sie ruhe in Frieden. Amen.
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Textkritischer Apparat
- Als Kürzungszeichen ragt der untere Teil des gebrochenen Bogens des q nach rechts über den Schaft hinaus; ferner ein hochgestelltes Quadrangel.
Anmerkungen
- 25. Juli.
- Wappen? Am Schildhaupt ist ein Balken erkennbar.
Zitierhinweis:
DI 104, Landkreis Schaumburg, Nr. 19 (Katharina Kagerer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di104g020k0001905.
Kommentar
Während die Versalien der gotischen Majuskel sorgfältig und formbewusst gearbeitet sind, sind die Buchstaben der gotischen Minuskel in ihrem Duktus sehr ungleichmäßig. Der Schaft des J und die Cauda des R mit Schwellung. Der Schaft des I ist oben und unten keilförmig verbreitert und in der Mitte mit einem Nodus verziert. Bei einigen der Buchstaben der gotischen Minuskel fehlen die Brechungen an der Grundlinie, insbesondere bei b, o und u. Der Schaft des e ist nach rechts geneigt; der Balken läuft parallel zum Schaft nach unten. Doppelstöckiges a. Es dürfte sich um eine wenig professionell ausgeführte frühe gotische Minuskel aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts handeln. Mit einer solchen Datierung steht die schlichte geritzte Wappendarstellung im Innenfeld im Einklang.