Inschriftenkatalog: Landkreis Schaumburg
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 104: Landkreis Schaumburg (2018)
Nr. 6 Rinteln, St. Nikolai 1340 o. später
Beschreibung
Deckenmalerei. Im Langhaus des Mittelschiffs im ersten Gewölbejoch von Osten. Der mit einer Darstellung des Agnus Dei verzierte Schlussstein ist umgeben von gemalten Evangelistensymbolen mit Beischriften. Von den ursprünglich vier Symbolwesen sind nur noch drei erhalten. Auf dem Schriftband des Adlers die Inschrift A, auf dem des Löwen die Inschrift B, auf dem des Stiers die Inschrift C. Die Malereien sind restauriert.
Maße: Bu.: ca. 5 cm.
Schriftart(en): Gotische Majuskel.
- A
· S(ANCTUS)a) · JOHANESb) ·
- B
[S(ANCTUS) · M]AR·CUS · + ·
- C
S(ANCTUS)c) · LV[CAS] ·
Textkritischer Apparat
- S von einem Kürzungsstrich durchschnitten.
- H mit Kürzungsstrich; möglicherweise Fehlrestaurierung.
- S von einem Kürzungsstrich durchschnitten.
Anmerkungen
- Kdm. Kreis Schaumburg-Lippe, S. 12.
Zitierhinweis:
DI 104, Landkreis Schaumburg, Nr. 6 (Katharina Kagerer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di104g020k0000601.
Kommentar
Die ornamental gestaltete gotische Majuskel ist durch tropfenförmige Schwellungen an den Schrägschäften des A sowie an I, U und am runden N charakterisiert. Auch O, das unziale H sowie der Bogen und die Cauda des R zeigen Schwellungen. C und E mit Abschlussstrich, der an den Enden umgebogen ist. Einige Buchstaben mit Zierstrichen: Beim A ist der Mittelbalken verdoppelt, beim E verdreifacht. Der Bogen des C und E ist von parallelen Zierlinien begleitet, auch in das runde N ist ein schräger Zierstrich eingestellt. A mit einem nach beiden Seiten überstehenden Deckbalken. V, das neben U auftritt, mit keilförmig verbreiterten Schrägschäften, L mit Balkensporn. S in JOHANES aus zwei gegenläufig versetzten Bögen.
Die Datierung orientiert sich am Weihedatum der Kirche.1) Die Verwendung der gotischen Majuskel spricht für eine Entstehung der Inschriften noch im 14. Jahrhundert.