Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)

Nr. 177† Idstein, Unionskirche vor 1424

Beschreibung

Name als Memorialinschrift auf dem Totenschild des Heinrich von Stockheim, wahrscheinlich ein Wappen.1) Beim Kirchenumbau 1676 beseitigt.2)

Nach Helwich.

  1. Heinrich von Stockheim.

Wappen:
Stockheim.

Kommentar

Die Zuschreibung an einen „vor 1424“3) verstorbenen Heinrich von Stockheim erfolgt aufgrund der Tatsache, daß Helwich in seiner Abschrift unter Nr. 6 eine Kunigunde Kornigel von Trohe (Nr. 233) mit der Bemerkung nannte, sie sei Ehefrau gewesen.4) Dem unter Nr. 5 aufgeführten Philipp von Stockheim schrieb er als Gattin irrig Elisabeth Schütz von Holzhausen (Nr. 399) zu, so daß Kunigunde dem unter Nr. 4 aufgeführten Heinrich von Stockheim zugeordnet werden könnte. An der betreffenden Stelle der Ahnenprobe des Enkels Konrad von Stockheim (Nr. 357) findet sich tatsächlich das Wappen Kornigel. Möller zufolge war ein Heinrich von Stockheim, Sohn des 1377-1417 belegten Friedrich, jedoch mit einer Hildegard Kornigel von Trohe verheiratet, deren Todesjahr er mit 1430 angab.3) In einer Katzenelnbogener Urkunde von 1468 wird zwar eine Hildegard als Witwe des Heinrich Kornigel von Trohe/Trahe genannt;5) es dürfte sich dabei aber eher um dessen Tochter (oder Schwester) gehandelt haben, die in erster Ehe mit Heinrich von Stockheim und in zweiter Ehe mit Klaus von Königstein verheiratet war.6) Ein Lese- oder Schreibfehler bei Helwich im Namen Kunigunde statt richtig Hildegard ist daher gut denkbar.

Eine Entstehung des Totenschildes zu einem späteren Zeitpunkt ist nicht ausgeschlossen (vgl. Nr. 527).

Anmerkungen

  1. Vgl. Einleitung Kap. 3.
  2. Ziemer, Stockheim 2.
  3. Möller, Stammtafeln AF II Taf. LXXXI. Der Todesfall geht aus einer Belehnung eines Heinrich Kornigel anscheinend für den noch unmündigen Neffen Philipp von Stockheim hervor, vgl. Gensicke, Königstein 255 Anm. 61. Zu dieser Hildegard vgl. auch Ziemer, Stockheim 2f., der sie als Tochter des Heinrich Kornigel bezeichnet.
  4. Helwich: „haec fuit uxor“.
  5. Reg. Katz. II Nr. 5475 zu 1468 Februar 12. Heinrich von Stockheim wird in einer Urkunde von 1413 VI 23 erwähnt, vgl. HHStAW 137/115.
  6. Gensicke, Königstein 255 Nr. 8. Ihr leiblicher Sohn aus der Verbindung mit Heinrich von Stockheim war Philipp (Nr. 250), während aus der zweiten Ehe die beiden Söhne Johann (†1473) und Georg als dessen Halbbrüder hervorgingen. 1445 werden diese Söhne gemeinsam genannt, lt. frdl. Hinweis von Dr. Dieter Rübsamen, Mainz, auf die Urkunde StADA A 3 Reichskirchen 1445 Februar 21.

Nachweise

  1. Helwich, Syntagma 427.

Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 177† (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0017702.