Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)
Nr. 165† Eberbach, Klosterkirche 1403
Beschreibung
Grabinschrift für Ritter Kraft von Allendorf d.J., dessen Grabplatte vor dem der Hl. Anna geweihten Familienaltar lag. Der wohl mit dem Wappen des Verstorbenen versehene, noch im 18. Jahrhundert überlieferte Inschriftenträger fiel der Zerstörung Eberbacher Grabmonumente nach 1803 zum Opfer.
Nach Bär.
+a) Anno d(omi)ni M cccc tertio xvii kalendas augusti in crasti(n)o assum(p)t(i)o(n)is b(eatae) Marie virginis o(biit) strenuus miles d(omi)n(u)s Craffto de Aldendorff junior cuius a(n)i(m)a requiescat in sa(n)cta pace amen.
Datum: 16. August 1403.
| Allendorf.1) |
Textkritischer Apparat
- Überliefert von Helwich.
Anmerkungen
- Vgl. Einleitung Kap. 3.
- Gensicke, Allendorf 208-219.
- Reg. Katz. I Nr. 1850 zu 1387 Juli 25 und Nr. 2179 zu 1400 o.D.
- Ebd. Nr. 1936 zu 1391 Juni 7.
Nachweise
- Helwich, Syntagma 161.
- Anonymus ed. Roth, Geschichtsquellen III 81.
- Bär, Epitaphiensmlg. fol. 2.
- Würdtwein, Epitaphienbuch 237.
- Roth, Geschichtsquellen III 259.
- Beitr. Gesch. Erzstift 30.
Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 165† (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0016509.
Kommentar
Für den Todestag ist der Angabe nach dem Festkalender zu vertrauen; statt septembris wurde wohl der laufende Monat augusti eingesetzt.
Mehrere nicht miteinander verwandte, niederadlige Familien führten den Namen Allendorf. Der verstorbene Ritter ist der bei Katzenelnbogen ansässigen Familie zuzuordnen, die sich mit Ritter Heinrich von Katzenelnbogen 1276 erstmalig von Allendorf nannte.2) Die Eltern Krafts d.J. waren Kraft von Allendorf d.Ä. und Guda von Scharfenstein, die im Februar bzw. im Oktober 1403 verstarben (folgende Nr.). Von Kraft d.J. ist bekannt, daß er 1387 und um 1400 von Graf Eberhard von Katzenelnbogen die Mannlehen des verstorbenen Markolf Kesselhut von Katzenelnbogen vom Hof zu Nastätten erhielt.3) In verschiedenen katzenelnbogischen Urkunden taucht Kraft d.J. meist als Zeuge auf oder fungiert als Überbringer von Botschaften, so 1391 bei der Schlichtung eines Streites, der zwischen Graf Eberhard von Katzenelnbogen und der Stadt Oppenheim ausgebrochen war.4)