Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)

Nr. 147 Heftrich, Ev. Kirche 2.H.14.Jh.

Beschreibung

Evangelistennamen und Wetterbann auf der dritten Glocke des Geläutes. Schlichte Glocke mit Vierhenkelkrone, deren Henkel einen doppelten Seilstab aufweisen; auf der Schulter umlaufend einzeilige Inschrift zwischen Doppelstegen.

Maße: H. m. Krone 80, Dm. 70, Bu. 2,3-3 cm.

Schriftart(en): Gotische Majuskel.

Bender_Forschungsstelle Die Deutschen Inschriften bei der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [1/1]

  1. S(ANCTVS) ·a) LVCAS · MARCVS · MATHEVS · IOHANNES ·a) DER · VALT · DES · VEDDER

Kommentar

Die Glocke zeigt eine sauber gegossene, voll entwickelte gotische Majuskelschrift mit kräftigen Bogenschwellungen. Worttrenner sind durchweg sechsstrahlige Sternchen und zweimal kleine Radkreuzchen. Aufgrund dieser Kriterien wie auch der Verwendung des deutschsprachigen Wetterbannes, der beinahe wortgleich in Verbindung mit den Evangelistennamen,1) übrigens in identischer Reihenfolge, auf den Glocken in Egenroth (Nr. 145) und in Strinz-Trinitatis (Nr. 150) vorkommt, läßt sich ein Zusammenhang mit derselben unbekannten Gießerwerkstatt vermuten.2)

Textkritischer Apparat

  1. Worttrenner in Form eines kleinen Radkreuzchens.

Anmerkungen

  1. Eine sowohl im Wortlaut der Inschrift als auch in der Schrift- und Glockenform nahe verwandte Wetterglocke des 14. Jh. findet sich in der Ev. Kirche zu Neckarsteinach, vgl. DI 38 (Lkr. Bergstraße) Nr. 38 mit Abb. 28.
  2. Vgl. auch Einleitung Kap.4.3.

Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 147 (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0014701.