Inschriftenkatalog: Regensburger Dom (I)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 74: Inschriften des Regensburger Doms (I) (2008)

Nr. 331 Kreuzgang, Mittelhalle, Ostseite, 5. Joch 4. V. 15. Jh.

Beschreibung

Sehr abgetretene Grabplatte aus Sandstein, im Boden eingelassen1). Die Inschrift beginnt oben links, läuft um den ganzen Stein und endet in der zweiten Zeile der oberen Breitseite. Die Grabplatte ist sehr abgetreten und in großen Teilen nicht mehr lesbar. Kleiner Wappenschild unten links, dessen Bild erloschen ist.

Maße: H. 171 cm, B. 83 cm, Bu. 6 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

© BAdW München, Inschriftenkommission [1/1]

  1. + anno ∙ d(omi)ni ∙ milesimo qua/dri(n)ge(n)tesimo [– – –] / obyṭ ṃạṇ[– – –] ioh[– – –/– – –] procurator causaru(m) / c̣(on)ṣịst[..]r[…] ra(tis)p(o)ne(nsis) a)

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 14.. starb ... Johannes ... Procurator der Angelegenheiten des Konsistoriums ... in Regensburg.

Kommentar

Da außer der Datierung dieser Inschrift in das 15. Jahrhundert, dem Vornamen Johannes und dem Titel eines Prokurators keine weiteren Fakten herauszulesen sind, ergeben sich, bei aller Vorsicht, zwei Zuordnungsmöglichkeiten.

Johannes Peissendorfer (Pyssendorfer) studierte von 1466 bis 1468 in Leipzig. Dieses Studium schloß er mit dem Titel eines Baccalaureus an der philosophischen Fakultät ab. 1479 und 1480 war er Generalprokurator in Regensburg2).

Johannes Stieglitz immatrikulierte sich 1464 an der Universität Wien und war zwischen 1476 und 1480 Generalprokurator des Domkapitelgerichts in Regensburg3).

Textkritischer Apparat

  1. Das Kreuz am Beginn besteht aus fünf Quadrangeln, die Trennzeichen sind ebenfalls Quadrangeln.

Anmerkungen

  1. Kdm Regensburg I, 186.
  2. Deutsch, Ehegerichtsbarkeit 407.
  3. Ebenda, 408.

Zitierhinweis:
DI 74, Inschriften des Regensburger Doms (I), Nr. 331 (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di074m013k0033100.