Inschriftenkatalog: Regensburger Dom (I)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 74: Inschriften des Regensburger Doms (I) (2008)

Nr. 320 Kreuzgang, Mittelhalle, Mittelreihe Ost, 5. Joch 1499

Beschreibung

Grabplatte des Michael Gold aus rotem Marmor, im Boden eingelassen1). Die Inschrift, zwischen zwei scharfen Linien erhaben gehauen, beginnt oben links, läuft um den ganzen Stein und endet ebenda. Im vertieften Feld im Viertelrelief die Gestalt des betenden Stiftsherren, bekleidet mit Chorgewand, Almucia und Birett. Unten links kleiner Wappenschild. Der Zustand der Grabplatte ist schlecht, im unteren Drittel ist sie quer gebrochen.

Maße: H. 185 cm, B. 83 cm, Bu. 6 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.

© BAdW München, Inschriftenkommission [1/1]

  1. Anno d(omi)ni M cccc lxxxx / viiij die xxi mensis Nouembris Ọḅ(ịịṭ) ṿẹṇ(ẹṛạḅị)ḷịṣ Pater d(omi)n(u)s / Micḥaẹl Gol[d] decanus / Sancti Johann[i]s Rat(isbonensis) Cui[us anima] in pace Requiescat + a)

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1499 am 21. Tag des Monats November starb der ehrwürdige Vater Herr Michael Gold, Dekan in St. Johann zu Regensburg. Seine Seele möge ruhen in Frieden.

Datum: 1499 November 21.

Wappen:
Gold2).

Kommentar

Michael Gold war Pfarrer von Atting (Lkr. Straubing-Bogen/NB.) und wurde 1446 als Nachfolger von Ulrich Forster (s. Kat.-Nr. 193) Kanoniker des Stiftes St. Johann und im Jahr 1466 ebenda Dekan3). Im Jahr 1467 übernahm er vom Domkapitular Georg Drexel (s. Kat.-Nr. 317) ein Chorherrenhaus, das dem Domstift gehörte4). In den Jahren 1463-1491 ist er mehrfach in den Urkunden des Kollegiatstiftes der Alten Kapelle genannt, im Jahre 1489 als Lehensherr der Pfarrei Schönach (Gde. Mötzing, Lkr. Regensburg)5).

Textkritischer Apparat

  1. Das Kreuz besteht aus fünf Quadrangeln.

Anmerkungen

  1. Freytag/Hecht, 19; Kdm Regensburg I, 186; Güntner, Dekane und Kanoniker 131.
  2. Zwei Schaufeln.
  3. Ries, Generalschematismus 49; Güntner, Dekane und Kanoniker 82; gemäß eines Eintrags im Repertorium Germanicum VI/1, Nr. 1151 erlangte Michael Gold auch das Amt eines Kanonikers der Alten Kapelle im Jahre 1451; ebenda, Nr. 4307.
  4. Deutsch, Ehegerichtsbarkeit 394.
  5. Schmid, Urkunden-Regesten I, 189, 198, 206, 213, 221, 254, 257, 263, 268 (mit Nachtrag 414, 417, 419, 424); RG VI/1, Nrn. 1151, 2323, 4307.

Nachweise

  1. Eppinger 24, 30; Zirngibl, Epitaphia 49; Mayer A., Thesaurus Novus IV, 243; Ried, Collectio 25r.

Zitierhinweis:
DI 74, Inschriften des Regensburger Doms (I), Nr. 320 (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di074m013k0032007.