Inschriftenkatalog: Regensburger Dom (I)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 74: Inschriften des Regensburger Doms (I) (2008)

Nr. 303 Kreuzgang, Nordflügel, Ostseite, 1. Joch 1495

Beschreibung

Grabplatte des Klerikers Johannes Braun aus Sandstein, im Boden eingelassen1). Die obere Hälfte füllt eine fünfzeilige Inschrift, im unteren Drittel ein kleines vertieftes Feld unter Kielbogen mit Kelch, der auf einem Buch steht, im Halbrelief. Relativ guter Zustand.

Maße: H. 132 cm, B. 69 cm, Bu. 6,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.

© BAdW München, Inschriftenkommission [1/1]

  1. Anno d(omi)ni 1495 die / 25 augusti obyt d(omi)n(u)s / Joh(annes) Brawn Granarii / Cap(itu)li Scriba c(uius) a(n)i(m)a / requiescat in pace a(men)

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1495 am 25 August starb Herr Johannes Braun, Schreiber des domkapitelinischen Getreidespeichers. Seine Seele möge ruhen in Frieden. Amen.

Datum: 1495 August 252).

Kommentar

Johannes Braun war Schreiber des domkapitelinischen Getreidespeichers. Möglicherweise handelt es sich um den von 1485 bis 1493 als öffentlichen Notar nachweisbaren Johannes Braun, der zudem im Jahr 1487 als Kanzler und 1491 als Sekretär des Abtes von St. Emmeram und im letztgenannten Jahr als Prokurator und Domvikar belegt ist3).

Anmerkungen

  1. Zirngibl, Epitaphia 39: prope sacellum S. Stephani sinistra ex parte. Diese Ortsangabe bezeichnet den Standort, an dem sich die Grabplatte heute noch befindet; Freytag/Hecht 14, 18, 61; Kdm Regensburg I, 196.
  2. Eppinger 13: 1491.
  3. Schultz, Notariat 123.

Nachweise

  1. Eppinger 13; Zirngibl, Epitaphia 39.

Zitierhinweis:
DI 74, Inschriften des Regensburger Doms (I), Nr. 303 (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di074m013k0030306.