Inschriftenkatalog: Regensburger Dom (I)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 74: Inschriften des Regensburger Doms (I) (2008)

Nr. 260† Kreuzgang, Mittelhalle 1478

Beschreibung

Grabschrift des Johann Hueber, ehemals in der Mittelhalle des Kreuzgangs1). Eppinger überliefert ein Wappen auf der Grabplatte.

Text nach Eppinger:

  1. A(nno) D(omini) 1478 die Jovis 16 Mensis Aprilis o(biit) Ven(erabilis) D(omi)n(u)s Ioannes Hueber Ca(n)o(n)ic(us) Eccles(ie) S(ancti) Io(an)nis Ratisb(onensis) q(u)o(n)d(am) Magister hospitalis in pede pontis a)

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1478 am Donnerstag, dem 16. April, starb der ehrwürdige Herr Johannes Hueber, Chorherr der Kirche St. Johann zu Regensburg, einst Magister des Spitals zu Füßen der Brücke (Katharinenspital).

Datum: 1478 April 16.

Wappen:
Hueber2).

Kommentar

Johannes Hueber amtierte von 1452 bis 1475 als Spitalmeister im Katharinenspital3). Als Chorherr zu St. Johann erscheint er erstmals am 1. Februar 1454 in den Urkunden, 1463 verfasste er gemeinsam mit Ulrich Rot einen Spruchbrief, 1464 war er Pfarrer in Memming (Gde. Hofstetten, Lkr. Landsberg a. Lech/OB.). Am 31. Januar 1478 stiftete er eine Ewige Messe auf einen neuen Altar in St. Johann, für den er auch ein Bildnis angeschafft hatte. Im Februar des selben Jahres gab er 400 Gulden für den Ankauf von Kleinodien4). Im Kleinen Kreuzgang der Minoritenkirche befindet sich ein runder Scheitelstein, datiert auf das Jahr 1460, mit dem Wappen und einer dem Johannes Hueber zugeordneten Inschrift5). Sein Jahrtag wurde am 29. August begangen6).

Textkritischer Apparat

  1. Eppinger 30 überliefert unter der selben Datierung und mit dem selben Wappenschild den Kanoniker Johannes Limpeck.

Anmerkungen

  1. Freytag/Hecht 24; ebenda 29: Limpeck.
  2. Eppinger 20, 30: Schild gespalten, darauf herzförmiges Blatt mit vier Wurzeln.
  3. Dirmeier, St. Katharinenspital 534.
  4. Zusammengefasst nach Güntner, Dekane und Kanoniker 82; Ries, Generalschematismus 197.
  5. DI 40 (Regensburg I), Kat.-Nr. 102.
  6. MGH Necr. III, 343: Magister Johannes, doctor medicine, canonicus ecclesie.

Nachweise

  1. Eppinger 20, 30; Zirngibl, Epitaphia 42; Ried, Collectio 31r.

Zitierhinweis:
DI 74, Inschriften des Regensburger Doms (I), Nr. 260† (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di074m013k0026006.