Inschriftenkatalog: Regensburger Dom (I)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 74: Inschriften des Regensburger Doms (I) (2008)

Nr. 258 Kreuzgang, Mittelhalle, Westseite, 4. Joch 1477

Beschreibung

Grabplatte des Petrus Pald aus rotem Marmor, im Boden eingelassen1). Die Inschrift auf erhöhtem Rand beginnt oben links, läuft um den ganzen Stein und endet ebenda. Im Feld: Im Viertelrelief die Gestalt des Priesters, bekleidet mit Messgewand und Birett, leicht nach links gewandt, den Kopf auf einem mit Quasten besetztem Kissen ruhend. An der rechten Seite des Kragens ist der Buchstabe P erkennbar. In seiner Linken hält er den Kelch, die Rechte segnend darüber. Unten links ein kleiner Wappenschild. Die Grabplatte ist zweifach gebrochen und gebessert, ansonsten guter Zustand.

Maße: H. 169 cm, B. 70 cm, Bu. 6,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.

© BAdW München, Inschriftenkommission [1/1]

  1. Anno ∙ d(omi)nj ∙ M ∙ cccc ∙ lxx / vij a) ∙ o(biit) ∙ hon(orabi)lis b) ∙ vir ∙ d(omi)n(u)s ∙ petrus ∙ pald ∙ ca[pel]lan(us) ∙ altaris / ∙ s(an)cti ∙ sixti ∙ ecc(les)ie ∙ rat(isbonensis) ∙ / in ∙ Crastino ∙ sancti ∙ rup̣perti ∙ in ∙ quadragesima ∙ c)

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1477 am Tag nach dem Fest des Hl. Rupert in der Fastenzeit starb der ehrenwerte Mann Herr Petrus Pald, Kaplan des Sixtusaltares in der Regensburger Kirche.

Datum: 1477 März 28.

Wappen:
Pald2).

Kommentar

Petrus Pald hatte ein Benefizium am St. Sixtusaltar im Dom3). Sein Jahrtag wurde bei den Minoriten am 14. April begangen4).

Textkritischer Apparat

  1. Diese Datumsangabe ist offensichtlich nachgetragen. Nach der Jahreszahl befindet sich eine kleine Leerstelle, die nie beschriftet war. Das sich anschließende Trennzeichen besteht aus zwei übereinanderstehenden Quadrangeln.
  2. Die Buchstaben lis sind hochgestellt.
  3. Die Trennzeichen sind Quadrangeln.

Anmerkungen

  1. Freytag/Hecht 34; Kdm Regensburg I, 175.
  2. Geteilter Wappenschild, halbes Rad unten, Schwert oben.
  3. Ries, Generalschematismus (Pfarrer in Regensburg o. S.); die ehemalige Lage dieses Altares ist unbekannt, vgl. Schuegraf, Dom II, 15.
  4. Primbs, Jahr- und Totenbuch 232.

Nachweise

  1. Eppinger 18, 30.

Zitierhinweis:
DI 74, Inschriften des Regensburger Doms (I), Nr. 258 (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di074m013k0025806.