Inschriftenkatalog: Regensburger Dom (I)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 74: Inschriften des Regensburger Doms (I) (2008)

Nr. 226 Kreuzgang, Mittelhalle, Ostseite, 3. Joch 1460

Beschreibung

Grabplatte des Heinrich Hack aus rotem Marmor, im Boden eingelassen1). Die Inschrift beginnt oben links, läuft um den ganzen Stein und endet ebenda. Im Feld das Konturbildnis des Priesters, bekleidet mit Chorgewand und Almucia, den Kelch in seiner Linken haltend, die Rechte segnend darüber erhoben. Der Zustand der Grabplatte ist sehr schlecht, sie ist abgetreten, gebrochen und mehrfach gebessert.

Ergänzt nach Text Zirngibl:

Maße: H. 196 cm, B. 91 cm, Bu. 7,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.

© BAdW München, Inschriftenkommission [1/1]

  1. anno ∙ d(omi)ni ∙ Mo ∙ cccco ∙ / lx ∙ a) o(biit) ∙ d(omi)n(u)s ∙ heinric(us) ∙ [hack] ∙ Cano(n)ic(us) ∙ ecc(lesi)e ∙ s(ancti) ∙ Johan/nis ∙ rat(isbonensis) ∙ a[c pleb]a(n)us / ∙ i(n) ∙ obe[rnh]ausen ∙ In die ∙ sancti ∙ godehardi ∙ Episcopi b)

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1460 starb am Tag des Hl. Bischofs Godehard Herr Heinrich Hack, Stiftskanoniker zu St. Johann in Regensburg und Pfarrer in Obernhausen.

Datum: 1460 Mai 04.

Kommentar

Heinrich Hack ist von 1417 bis 1426 belegt als öffentlicher Notar2). Er war seit dem 30. Oktober1426 Kanoniker des Stiftes St. Johann und Kaplan an der Allerheiligenkapelle3). In einer Urkunde der Alten Kapelle wird er 1426 als Kirchherr der Pfarrkirche zu Obernhausen (Gde. Mallersdorf-Pfaffenberg, Lkr. Straubing-Bogen/NB.) bezeichnet4). In den Jahren 1445 und 1452 erscheint er als Testamentsvollstrecker5). Am 4. August 1455 wird er als Senior genannt6).

Textkritischer Apparat

  1. Nach der Jahreszahl befindet sich eine kleine Leerstelle.
  2. Die Trennzeichen sind Quadrangeln.

Anmerkungen

  1. Freytag/Hecht 58, Kdm Regensburg I, 183.
  2. Schultz, Notariat 115.
  3. Eppinger 23; Freytag/Hecht 20; Schmid, Urkunden-Regesten I, 168, 399; Ries, Generalschematismus 8; Güntner, Dekane und Kanoniker 80.
  4. Schmid, Urkunden-Regesten I, 130f.
  5. Schultz, Notariat 115.
  6. Güntner, Dekane und Kanoniker 80.

Nachweise

  1. Eppinger 23; Zirngibl, Epitaphia 5; Ried, Collectio 30r.

Zitierhinweis:
DI 74, Inschriften des Regensburger Doms (I), Nr. 226 (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di074m013k0022604.