Inschriftenkatalog: Regensburger Dom (I)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 74: Inschriften des Regensburger Doms (I) (2008)

Nr. 220 Domkirche, südliches Seitenschiff, 1. Joch 1456

Beschreibung

Grabplatte des Gregor Sachs aus rotem Marmor, im Boden eingelassen1). Es handelt sich hier um eine der wenigen Grabplatten, die noch am ursprünglichen Platz belassen wurden. Die Inschrift, durch eine Linie vom Feld abgegrenzt beginnt oben links, läuft um den ganzen Stein und endet ebenda. Im Feld: Stark beschädigtes Konturenbild mit der Gestalt des Klerikers. Insgesamt schlechter Zustand.

Maße: H. 168 cm, B. 92 cm, Bu. 7,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versal.

  1. + anno ∙ d(omi)ni ∙ M ∙ cccc ∙ lvi / [o]biit d(omi)n(u)s ∙ gr[eg]orius ∙ sachs ∙ secundus ∙ fundator / ∙ hui(us) ∙ altaris ∙ in die a) ∙ / octa(ve) ∙ [ka]therine · cui(us) ∙ a(n)i(m)a ∙ requiescat ∙ in pace b)

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1456 starb Herr Gregor Sachs, der zweite Stifter dieses Altares, am Tag der Oktav der Hl. Katharina, seine Seele möge ruhen in Frieden.

Datum: 1456 Dezember 02.

Kommentar

Gregor Sachs war der zweite Stifter des Hieronymusaltares und Kaplan am Altar der Heiligen Dreifaltigkeit2). Nach der von Schuegraf überlieferten und oben zitierten Inschrift war Gregor Sachs oberster Bruderschaftsmeister der acht Bruderschaften zum Hl. Wolfgang3). Die Grabplatte befindet sich mit großer Wahrscheinlichkeit an ihrem ursprünglichen Ort. Der 1381/84 gestiftete Hieronymusaltar4) befand sich im südlichen Seitenschiff westlich des Dombrunnens. An diese Stelle kam 1644 der St. Justinus-Altar5).

Textkritischer Apparat

  1. Ohne Wortabstand.
  2. Ohne Wortabstand; die Trennzeichen sind Quadrangeln.

Anmerkungen

  1. Zirngibl, Epitaphia 12 und Cranner 98: ante aram S. Justini. Schuegraf, Dom II, 18 ff.: neben dem S. Hieronymusaltar; Freytag/Hecht 42; Kdm Regensburg I, 128.
  2. Schuegraf, Dom II, 17f.; Ries, Generalschematismus 1; ders., Generalschematismus (Pfarrer in Regensburg o. S.); Mai, Bruderschaften und Benefizien 415.
  3. Schuegraf, Dom II, 18 gibt folgende Inschrift wieder: Anno. Dni. M. CCCC. LVI. in. octava. S. Katerinae. in. nocte. obijt. Dns. Gregorius. Sachs. Capellanus. altaris. S. Trinitatis. Ratispon. mgr. octo. fraternitatum. Secundus. Fundator. Altaris S. Jeronimi.
  4. Mai, Bruderschaften und Benefizien 415.
  5. Schuegraf, Dom I, 198 (Anm. 193).

Nachweise

  1. Zirngibl, Epitaphia 12; Ried, Collectio 12v; Cranner 98; Schuegraf, Dom II, 18; Sammlung Heckenstaller 344.

Zitierhinweis:
DI 74, Inschriften des Regensburger Doms (I), Nr. 220 (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di074m013k0022002.