Inschriftenkatalog: Regensburger Dom (I)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 74: Inschriften des Regensburger Doms (I) (2008)

Nr. 217 Kreuzgang, Mittelhalle, Westseite, 3. Joch 1455

Beschreibung

Grabplatte des Johannes Hec (Hecht) aus rotem Marmor, im Boden eingelassen1). Die erhaben gehauene Inschrift beginnt oben links, läuft um den ganzen Stein und endet ebenda. Im vertieften Feld die Gestalt des Domherren, bekleidet mit Chorgewand und Almucia. Sein mit einem Birett bedeckter Kopf ruht auf einem schräggelegten Buch, in seiner Linken hält er ein Buch. Die obere linke Seite der Platte ist gebrochen, die untere Breitseite sehr beschädigt, die Inschrift dort ist nicht mehr vorhanden. Das von Eppinger überlieferte Wappen ist heute nicht mehr vorhanden, es befand sich vermutlich in der unteren linken Ecke2).

Ergänzt nach Text Eppinger:

Maße: H. 175 cm, B. 86 cm, Bu. 7 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.

© BAdW München, Inschriftenkommission [1/1]

  1. + anno ∙ d(omi)nj ∙ Mo ∙ cccco ∙ lv ∙ / die ∙ xiij ∙ mens(is) ∙ Jvly ∙ obyt ∙ ven(era)bilis ∙ vir ∙ d(omi)n(u)s ∙ Johanne[s / Hec canonicus] / Ratisponen(sis) ∙ cvivs ∙ anj(m)a ∙ In pace a) ∙ requiescat ∙ b)

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1455 am dreizehnten Tag des Monats Juli starb der ehrwürdige Herr Johannes Hec, Domherr der Regensburger Kirche, seine Seele möge ruhen in Frieden.

Datum: 1455 Juli 13.

Kommentar

In der Domherrenliste zur Wahl Friedrichs III. von Plankenfels (s. Kat.-Nr. 222) aus dem Jahr 1450 ist Johannes Hec (Hecht) als Domherr noch nicht verzeichnet3).

Textkritischer Apparat

  1. Ohne Wortabstand.
  2. Die Trennzeichen sind Quadrangeln mit oben und unten ansetzenden Zierhäkchen.

Anmerkungen

  1. Freytag/Hecht 22; Kdm Regensburg I, 174. Bei beiden vermerkt als Hecht.
  2. Das Wappenbild zeigt einen Vogelkopf mit menschlichen Zügen und einem Blütenkranz auf dem Haupt.
  3. Oefele I, 221; Zirngibl, Epitaphia 54; Janner, Bischöfe III, 487; Ries, Generalschematismus 76, hier nur mit dem genannten Sterbedatum verzeichnet.

Nachweise

  1. Eppinger 18; Zirngibl, Epitaphia 54; Ried, Collectio 29r.

Zitierhinweis:
DI 74, Inschriften des Regensburger Doms (I), Nr. 217 (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di074m013k0021705.