Inschriftenkatalog: Regensburger Dom (I)
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 74: Inschriften des Regensburger Doms (I) (2008)
Nr. 197† Kreuzgang, Mittelhalle, Westseite 1447/1467
Beschreibung
Grabschriften der Madlen und des Jörg Valderer (Walderer), ehemals in der Mittelhalle des Kreuzgangs. Der Stein war vermutlich mit einem Wappen oder einer Marke im Schild versehen1).
Text nach Eppinger:
- I.
A(nno) D(omini) 1447 starb Madlen, die Jörg Valdrärin ..... aus Mitterfels a)
- II.
A(nno) D(omini) 1467 ob(iit) der Erberg Man Jörg Valderär am Montag vor Tyburtii et Valeriani
Datum: 1447; 1467 April 13.
Valdrer2). |
Textkritischer Apparat
- Die Leerstelle der Abschrift wurde originalgetreu wiedergegeben.
Anmerkungen
- Eppinger 18, 29; Freytag/Hecht 52.
- Urbanek, Wappen 136, 335: Hausmarke.
- Fischer, Hochfinanz 192 (Anm. 1176).
- Urbanek, Wappen 136; Richard, Mémoires 112, 218, 236. Dieses Testament ist heute noch erhalten.
- Forneck, Regensburger Einwohnerschaft 222, 224.
- Schmid, Urkunden-Regesten I, Nr. 947.
- RRUrk. 1467 02 25; für diesen Hinweis danken wir Dr. Olivier Richard, Straßburg.
Nachweise
- Eppinger 18, 29.
Zitierhinweis:
DI 74, Inschriften des Regensburger Doms (I), Nr. 197† (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di074m013k0019708.
Kommentar
Jörg Valderer ist von 1455 bis 1464 als Siegler nachzuweisen. Das Beherbergungsverzeichnis zum Reichstag 1454 nennt ihn als Hausbesitzer. In den Jahren 1445 bis 1466 saß er im Hansrat3). Am 25. Februar 1467 verfasste er sein Testament, in dem er unter anderem seinen Sohn Ulrich bedachte4). Er lebte gemeinsam mit seiner Ehefrau Madlen und einer Magd Anna in der Kramgasse, Wahlenwacht, und übte das Handwerk eines Gürtlers aus5). Im Jahre 1460 am 21. November verleiht ihm das Stiftskapitel der Alten Kapelle einen Krautgarten zue Wessten auf der Steingrueb auf Erbrecht6). In seinem Testament legt er fest, wo er bestattet werden soll: Bey dem ersten so vermayn ich mein grebde zw haben / vnnd ligen im thumb crewtzgang vor sand Steffen vnnder / meinem stayn bey meiner vordern hawsfrawen vnnd vnnserer / tocht[er] seligen7).