Inschriftenkatalog: Regensburger Dom (I)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 74: Inschriften des Regensburger Doms (I) (2008)

Nr. 185 Kreuzgang, Mittelhalle, Nordseite, 6. Joch 1437

Beschreibung

Grabplatte des Johannes von Koblenz aus rotem Marmor, im Boden eingelassen1). Die Inschrift beginnt oben links, läuft um den ganzen Stein und endet in einer zweiten Zeile an der oberen Breitseite. Im Feld Konturenbildnis des Priesters, bekleidet mit Messgewand und Birett, den Kelch in seiner Linken haltend, die Rechte segnend darüber. Die Grabplatte weist einen Querbruch in der oberen Hälfte auf, ansonsten kann der Zustand als einigermaßen gut bezeichnet werden.

Maße: H. 187 cm, B. 84 cm, Bu. 7,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.

© BAdW München, Inschriftenkommission [1/1]

  1. ∙ anno ∙ d(omi)ni ∙ Mo ∙ cccco ∙ / xxxvij ∙ feria ∙ qvinta ∙ p(ro)xima ∙ ante ∙ festv(m) ∙ s(an)c(t)i ∙ vrbani / ∙ pape ∙ obyt ∙ d(omi)n(u)s ∙ / Joh(ann)es ∙ de ∙ co(n)flvencia ∙ altarista ∙ altaris ∙ s(an)c(t)i ∙ sixti ∙ / ∙ ec(cles)ie ∙ a) // ∙ rat(isbonensis) ∙ b)

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1437 am nächsten Donnerstag vor dem Fest des heiligen Papstes Urban starb Herr Johannes aus Koblenz, Altarist des Sixtusaltares der Kirche zu Regensburg.

Datum: 1437 Mai 24.

Kommentar

Johannes aus Koblenz hatte ein Benefizium am Altar des Hl. Sixtus im Dom2). Sein Familienname ist nicht überliefert. Güntner erwähnt einen Prokurator Johannes Monstrarius de Confluentia, Chorvikar zu Regensburg, der Nikolaus Salfeld als Kanonikus installiert hatte3). Im Repertorium Germanicum wird er als Kleriker der Diözese Trier namens Johannes Nicolaus Monetarius de Confluentia genannt, dem im Jahr 1419 die Pfarrei Geckingen (Bad Gögging, Lkr. Kelheim/NB.) in der Diözese Regensburg übertragen wurde4). Er ist in den Jahren von 1426 bis 1432 als öffentlicher Notar in Regensburg belegt5).

Textkritischer Apparat

  1. Die Zeile ist durch den Kopf getrennt.
  2. Die Trennzeichen sind Quadrangeln.

Anmerkungen

  1. Freytag/Hecht 15; Kdm Regensburg I, 187.
  2. Ries, Generalschematismus (Pfarrer in Regensburg, o. S.).
  3. Güntner, Dekane und Kanoniker 81.
  4. RG IV/2, Sp. 2188; es könnte sich demnach um die latinisierte Form des Familiennamens Münzer handeln.
  5. Schultz, Notariat 134.

Nachweise

  1. Eppinger 24; Zirngibl, Epitaphia 41.

Zitierhinweis:
DI 74, Inschriften des Regensburger Doms (I), Nr. 185 (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di074m013k0018508.