Inschriftenkatalog: Regensburger Dom (I)
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 74: Inschriften des Regensburger Doms (I) (2008)
Nr. 178† Kreuzgang, Mittelhalle 1433
Beschreibung
Grabschrift des Domherren Stegraiff, ehemals in der Mittelhalle des Kreuzganges. Eppinger überliefert ein Vollwappen1).
Text nach Eppinger:
Hic sunt in fossa Presbyterii Stegraifer ossa de Gams a) est natus in Laiming beneficiatus, Anno quo obiit D(omi)n(u)s, sicut inde patebit 1400. orate pro eo
Übersetzung:
Hier im Grab liegen die Gebeine des Priesters Stegraiff, in Gams geboren, in Laiming Benefiziat, im Jahr, in dem der Herr starb, so wie danach 1400 weitere sich zeigen werden. Betet für ihn.
Versmaß: Zwei Hexameter, leoninisch zweisilbig rein gereimt.
| Stegraiff2). |
Textkritischer Apparat
- Eppinger 30: de Granis.
Anmerkungen
- Eppinger 18, 30; Freytag/Hecht 48.
- Steigbügel, darüber drei Rosen.
- Leoprechting 90; Schuegraf, Dom II, 24, so auch Mai, Bruderschaften und Benefizien 415.
- Leoprechting 90; Ried, Catalogus; Paricius, Nachricht 34.
- Schuegraf, Dom II, 24 (Anm. 44); Ries, Generalschematismus (Pfarrer in Regensburg o. S.; Priester 265); Mai, Bruderschaften und Benefizien 415.
Nachweise
- Eppinger 18, 30.
Zitierhinweis:
DI 74, Inschriften des Regensburger Doms (I), Nr. 178† (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di074m013k0017803.
Kommentar
Über den Vornamen des Domherren herrscht Unklarheit in den Überlieferungen. Eppinger nennt keinen Vornamen, Leoprechting bezeichnet ihn als Ulrich Stögraiff, bei Schuegraf erscheint ein Niklas Stegraif3). Er stammte aus Gams (Pol. Bez. Liezen/Steiermark), erhielt ein Benefizium in Laiming (Gde. Frasdorf, Lkr. Rosenheim/OB.?) und wurde laut Paricius als Doktor der Theologie im Jahre 1420 in das Domkapitel aufgenommen, laut Leoprechting erst im Jahr 14254). Er war Kaplan am St. Georgsaltar5). Aufgrund der Inschrift ist das Todesjahr 1433 gemeint, da laut Überlieferung Christus im Alter von 33 Jahren gestorben ist.