Inschriftenkatalog: Regensburger Dom (I)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 74: Inschriften des Regensburger Doms (I) (2008)

Nr. 174 Kreuzgang, Mittelhalle, Ostseite, 3. Joch 1431/1505

Beschreibung

Grabplatte der Margret Notscherf aus rotem Marmor, im Boden eingelassen1). Die Inschrift beginnt oben links und endet an der unteren Breitseite. Eine zweite Inschrift für Bartholomäus Weltenburger aus dem Jahr 1505 ist vierzeilig in der Mitte des Steines eingehauen2). Im Feld vertieft im Viertelrelief zwei Rundblenden, die obere mit Wappenschild im genasten Dreipass, die untere mit Kelch, ebenfalls im genasten Dreipass. Der Zustand der Grabplatte ist relativ gut.

Maße: H. 239 cm, B. 121 cm, Bu. 9,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versal.

© BAdW München, Inschriftenkommission [1/1]

  1. + Anno ∙ d(omi)ni ∙ mo ∙ cccco ∙ xxxjo ∙ do ∙ / starb ∙ fraw ∙ margret ∙ dy ∙ notscherffin ∙ an ∙ der ∙ hayd ∙ an ∙ dem ∙ / heyligen ∙ pfingst ∙ abenta)

Datum: 1431 Mai 19.

Wappen:
Notscherf3).

Kommentar

Margret stammte aus einem nicht näher benannten Ratsgeschlecht, das den Sudelhof neben dem Schlachthaus besaß. Sie war in erster Ehe mit Heinrich Pfister (Pistor) auf dem Stecken verheiratet, bald nach dessen Tod heiratete sie 1413 Erhard Notscherf4). Ihr Jahrtag wurde bei den Minoriten am 14. Mai begangen5).

Textkritischer Apparat

  1. Das Kreuz am Beginn der Inschrift besteht aus fünf Punkten. Die Trennzeichen sind Quadrangeln.

Anmerkungen

  1. Schuegraf, Dom II, 84: Die Notscherfe; Freytag/Hecht 33: Margarethe, die Nothaftin an der Haid, 61: Scherffin Margarethe, an der Hayd; Kdm Regensburg I, 183.
  2. Diese Inschrift wird im Band Dom II publiziert werden.
  3. BayA1 167; Urbanek, Wappen 231ff.
  4. Primbs, Jahr- und Totenbuch 247; Richard, Mémoires 55 (Anm. 202), 484 (Anm. 1927); Trainer, Geschlecht der Trainer I, 43a vermerkt den Stadtkämmerer Lienhart Notscherf als Ehemann der Margaret; Engelke, Gelbes Stadtbuch 681: Ehefrau des Erhart Notscherf (30. März 1416). Zur Familie Notscherf s. Forneck, Einwohnerschaft 126f.
  5. MGH Necr. III, 252; Primbs, Jahr- und Totenbuch 240.

Nachweise

  1. Eppinger 33; Schuegraf, Dom II, 94 (Inschrift I); Kdm Regensburg I, 183 (Inschrift I); Renner, Deutsche Grabschriften 3; Schmid H. U., Mittelalterliche deutsche Inschriften 29, Nr. 26 und 49, Nr. 76.

Zitierhinweis:
DI 74, Inschriften des Regensburger Doms (I), Nr. 174 (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di074m013k0017405.