Inschriftenkatalog: Regensburger Dom (I)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 74: Inschriften des Regensburger Doms (I) (2008)

Nr. 160† Domfriedhof 1426/1324/14../1406/1407/1413/1431/1499

Beschreibung

Grabschriften des Peter, der Elspet, der Petronella, der Elspet, des Erasmus Maller, der Clara Grünbeck (?) und der Clara Sattler, ehemals im Domfriedhof An d(er) Wand bey d(er) Thür an d(er) Seiten gegen d(ie) Schul über. Aus der Überlieferung Eppingers ist nicht ersichtlich, ob es sich um ein oder mehrere Grabdenkmäler handelte. Er überliefert ein Vollwappen für die Familie Maller und drei Wappenschilde für die Familien Sintzinger, Gumprecht und Tunau1).

Text nach Eppinger:

  1. I.

    A(nno) D(omi)ni 1426 ob(iit) Peter Maller Schultheis Zu Regensburg des nechsten Erchtags nach dionysi tag

  2. II.

    A(nno) D(omi)ni 1406 Jar starb Elspeth die Mallerin Montag nach Simonis und Juda tag Uxor

  3. III.

    A(nno) D(omi)ni 1413 Jar starb Petronell die Mallerin an S(ankt) Andres tag Uxor

  4. IV.

    A(nno) D(omi)ni 14.. Elspeth die Mallerin Uxor

  5. V.

    A(nno) D(omi)ni 1407 Clara Grümpekhin deß Mallers Schwester am … und im 13 Jar Jungfrau Kunigund ihr Tochter an aller Sehl tag

  6. VI.

    1431 in die Simonis et Iudici starb Clara die Satlerin deß Schultheisen dochter

  7. VII.

    A(nno) D(omi)ni 1499 an S(ankt) Amatij tag starb d(er) Erberg Erasm Maller

  8. VIII.

    1324 3 k(a)l(endas) Decembris ... st(arb) ........a)

Datum: 1426 Oktober 14; 1406 November 01; 1413 November 30; 14..; 1407 November 02; 1431 Oktober 28; 1499 September 13; 1324 November 28.

Wappen:
Maller2), Sintzinger (?)3), Gumprecht4), Tunau5).

Kommentar

Die Familie Maller erlangte nach der Vertreibung der Auer im Jahr 1334 große politische und wirtschaftliche Bedeutung in der Stadt6).

Peter war der Sohn des Lautwein Maller7). Im Rat der Stadt ist er 1406 und 1407 nachweisbar, von 1407 bis 1426 bekleidete er das Amt des Schultheißen, im Jahr 1420 ist er auch als Judenrichter belegt8). Seine erste Ehefrau Elsbet stammte vielleicht aus der Familie Sintzinger9), seine zweite Frau Petronella war eine geborene Tunauer, seine dritte Ehefrau, die er im Jahr 1414 geheiratet hatte, kam aus der Familie Gumprecht10).

Die 1407 verstorbene Clara Grünpeck war die Schwester Peter Mallers, ihre Tochter Kunigunde demnach seine Nichte, die im Jahr 1431 verstorbene Clara, verheiratete Sattler, war seine Tochter.

Textkritischer Apparat

  1. Eppinger 34 vermerkt diese Inschrift für den selben Stein wie die Inschrift VII für Erasmus Maller; die Leerstellen der Abschriften wurden originalgetreu wiedergegeben.

Anmerkungen

  1. Eppinger 34; Freytag/Hecht 30, 43.
  2. BayA2 128f.; Urbanek, Wappen 217f.
  3. Urbanek, Wappen 324.
  4. Bg2 26; Urbanek, Wappen 324.
  5. BayA3 20f.; Urbanek, Wappen 324.
  6. Morré, Ratsverfassung 89f.; zur Familie vgl. auch HAB Altbayern 41 (Regensburg I), 170; DI 40 (Regensburg I), Kat.-Nr. 39 und Richard, Mémoires 71-73.
  7. Urbanek, Wappen 217; Lautwein starb im Jahr 1380, sein Grabstein befindet sich im Kreuzgang der Alten Kapelle, vgl. Kdm Regensburg II, 54 (Lätwinus Müllär).
  8. Ritscher, Ratsverfassung I, 115, III, 22-24, 45; Urbanek, Wappen 217.
  9. Vgl. Anm. 3.
  10. Heimpel, Regensburger Berichte 213.

Nachweise

  1. Eppinger 34.

Zitierhinweis:
DI 74, Inschriften des Regensburger Doms (I), Nr. 160† (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di074m013k0016001.