Inschriftenkatalog: Regensburger Dom (I)
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 74: Inschriften des Regensburger Doms (I) (2008)
Nr. 86 Domkirche, Hauptchor, Südseite, 2. Joch, Fenster (Chorfenster SÜD IV) um 1370
Beschreibung
Fünfbahniges sogenanntes Geburt-Christi-Fenster, die ehemals vorhandene sechste Bahn wurde wegen des dahinter liegenden Treppenturms vermauert1). Die beiden rechten Bahnen sowie die linke sind fünfzeilig, die zweite und dritte siebenzeilig, alle mit Kopfscheibe. Das Maßwerk besteht aus zwei ganzen und einem halben Vierpass und Dreiecksfeldern. Im Hintergrund der Geburtsszene schwebt über einem Hirten ein Engel, ein Schriftband mit der Inschrift haltend, das sich über die dritte Zeile der vierten und fünften Fensterbahn erstreckt. In der ersten Zeile links das Wappen der Auer, rechts das der Wildenstein.
Text nach Photomaterial CVMA:
Maße: H. ca. 8,80 m, B. ca. 4,30 m.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
gl(ori)a ∙ i(n) exc(e)l//s(is) a) ∙ deo
Übersetzung:
Ehre sei Gott in der Höhe.
Bibel- und Schriftstellerzitat(e):
- Anfang des Gloriahymnus.
Datum: um 13702).
Auer3), Wildenstein4). |
Textkritischer Apparat
- Ohne Wortabstand. Übergang von der vierten auf die fünfte Fensterbahn.
Anmerkungen
- Fritzsche, Glasmalereien 142-150 (Abb. 239, 242, 243, 246-262) mit Zusammenfassung der älteren Literatur; Hubel, Glasmalereien 2002, 27f.
- Hubel, Glasmalereien 2002, 28; Fritzsche, Glasmalereien 145 datiert etwas später: 1370-1375.
- Urbanek, Wappen 62ff.
- BayA1 64.
- Vgl. Fritzsche, Glasmalereien 28f.
Nachweise
- Fritzsche, Glasmalereien 147 (Abb. 250, 251).
Zitierhinweis:
DI 74, Inschriften des Regensburger Doms (I), Nr. 86 (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di074m013k0008600.
Kommentar
Die Wappen des Stifterpaares Wernt Auer und Anna von Wildenstein bzw. das Paar selbst erscheinen auch an den Chorfenstern SÜD III und NORD IV (s. Kat.-Nrn 85 mit Biographie der Stifter und 87). Diese drei Fenster sowie das von Peter Sitauer gestiftete Chorfenster NORD III (s. Kat.-Nr. 84) stammen aus der Werkstatt des Heinrich Menger, der in den 70er Jahren des 14. Jahrhunderts in Regensburg tätig war5).